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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 242

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 242 — Kleinen Kamerunberge oder Etinde (1774 m) steil zum Meere abstürzt. Der Götterberg ist zudem die höchste Erhebung an der Westküste Afrikas. Er ist zeitweise mit einer leichten Schnee- decke geschmückt. Der Aufbau des Gebirges und seine Gesteins- Zusammensetzung und Schichtenbildung (Basalt, Lava in den oberen Teilen, diese daher wasserarm wegen der großen Durch- Lässigkeit des Lavagesteins) lassen ein einst lebhaftes Auf und Nieder der Schollen innerhalb der ganzen Kolonie erkennen. So ist u. a. auch das Benustal ein Senkungsfeld, und die Berge von Adamaua in den nördlichen Teilen Kameruns bauen sich ebenfalls zumeist aus Basalt auf. Die unteren Teile des Kamerun- gebirges sind reich bewässert und von einer seltenen Fülle tropischer Pflanzenwelt (Urwald bis zu 2000 m). Höher hinauf folgen Bergwiesen, dann Gebiete mit Flechten und Moosen und schließlich kahles Gestein und Lavageröll. Die Aussicht vom großen Kamerunberge soll großartig sein. Man schaut über Krater und Schluchten, Berge und Täler, Wiesen und Wälder hinaus auf den weiten Ozean und hinüber zu der nur durch eine schmale Meeresstraße vom Festlande geschiedenen, spanischen Insel Fernando Po, auf welcher der Clarence Pik zu einer Höhe von 3045 m auf- ragt und mit dem Kamerunstock ein gewaltiges Felsentor bildet. In der an die Strandzone sich anschließenden Küstenebene, welche — im Süden etwa 20 km breit — nach Norden an Aus- dehnung bedeutend zunimmt und hier das hoch aufragende Kamerun- gebirge trägt, ist das Urgestein weithin mit mehr oder minder mächtigen Schichten von Laterit bedeckt. Das Gebiet ist von ein- zelnen niederen Erhebungen durchsetzt. Da hier reichliche Regen- mengen niedergehen (Kamerun gehört überhaupt zu den regenreichsten Gebieten der Erde), so sind diese Küstenebenen in seltenem Maße zur Anlage von Plantagen geeignet, sofern der Boden nicht von Urwald bedeckt wird. Nun steigt das Land in zwei Stufen zum Gebirgslande auf. Die Berge bestehen zumeist aus Granit und Gneis, haben eine mittlere Höhe von etwa 800 m, wenngleich einzelne Kuppen sich auch bis auf 1400 m erheben. Im Bereiche der Terrassen sind zumeist Katarakte und Stromschnellen entstanden, wie sie fast alle Flüsse Kameruns bilden. Natürlich sind diese in den südlichen Teilen der Kolonie der Küste näher gerückt als im Norden (größere Breite der Küstenebene). Am bekanntesten sind die Nachtigal-, Herbert- und Edea-Fälle des Sanaga (= Oder). Aus dem Tale des Benue steigen basaltische Kuppen (bis 2000 m) auf (volkreiche Gebirgslandschaft Adamaua). Auch in diesen weiten gebirgigen Gebieten tritt der üppige tropische Urwald in sein Recht.
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