Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 14

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 14 — Land verlassen; für jede kleinere Reise bedurften sie einen Urlaub. Um sie von jedem Luxus, ja sogar vom Betrieb eines gewinnbringenden Gewerbes, das als unehrenhaft für ihren Stand galt, fernzuhalten, war ihnen geboten, sich nur eisernen Geldes zu bedienen; das Gewicht dieser Münzen machte es unmöglich, viel davon bei sich zu trageu. Erft mit dem sechzigsten Jahre wurde der Spartiate aus dem Heeresdienste entlassen und durfte den Lebensabend auf seinem Gute verleben, das inzwischen von den Frauen verwaltet worden war. Den übrigen Griechen erschien ein solches Leben als unerträgliche Sklaverei, und auch den Spartiaten war das ewige Einerlei des Kasernendienstes so lästig, daß sie den Ausbruch eines Krieges mit Jubel begrüßten. Nun lernten sie andere Länder und Völker kennen, nun erlebten sie allerhand Wichtiges. Mit Kränzen geschmückt, unter Flötenspiel und Gesang rückten sie in die Schlacht, und kein Feind konnte dem Anprall der Phalanx, ihres eisengepanzerten, acht Reihen tiefen Schlachthaufens, standhalten. Wunden schmerzten sie nicht, und auch dem Tode sahen sie kühn ins Auge, nur mußte es ein ehrlicher Kriegertod sein. „Mit dem Schild oder auf dem Schild, jedenfalls nicht ohne den Schild!" war die Losung für ehrenvolle Rückkehr aus dem Kriege, welche die Mütter den ausrückenden Kriegern mitgaben. Von den gefallenen Spartiaten wurden nur diejenigen einer feierlichen Bestattung gewürdigt, welche die Wunden auf der Brust trugen, und ihnen zu Ehren wurden nicht Klagegesänge, sondern Freudenlieder angestimmt. Allen diesen Einschränkungen und Vorschriften waren die Periöken nicht unterworfen; sie lebten wie die übrigen Griechen, trieben Ackerbau, Handel und Gewerbe und nahmen an dem Geistesleben Griechenlands teil. Für jeden Krieg stellten sie große Scharen schwergerüsteter Krieger, die sich an die Kerntruppe der Spartiaten anschlossen. Auch im Staatsleben hatten sie nach der Verfassung des Lykurg den ihrer Zahl und Bedeutung entsprechenden Einfluß, der ihnen später von den Spartiaten geschmälert wurde. Die oberste Verwaltungsbehörde waren die Getonten (b. i. Greise), achtundzwanzig auf Lebenszeit gewählte Männer von mindestens sechzig Jahren, bereu jeder einen der alten achäischen Kreise vertrat. Zu ihnen kamen zwei Abkömmlinge bet alten Fürstenfamilien, die den Namen Könige fühtten. Diese bteißig Männet bilbeten die G e r u s i a (d. i. Rat der Alten). Die Könige galten als Vertreter der Spartiaten, mit betten sie gute Kameradschaft pflegten. Sie hatten den Vorsitz in der Gerusia, hatten den Staat bei den Opfern, aber auch dem Auslande gegenüber zu vertreten und in Kriegen den Oberbefehl zu führen. Alles aber, was die Geranten beschlossen, bedurfte der Bestätigung durch die Spar-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer