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1. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 16

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
Js — 16 — herbeigeführt worden war; und die Mißachtung, die Attika bei de« übrigen Griechen genoß, zeigte sich darin, daß eine kleine Nachbarstadt es wagte, den Athenern die wichtige Insel Sälamis zu entreißen. Nachdem mehrere Versuche, die Insel wiederzuerobern, schmählich und verlustreich gescheitert waren, verboten es die ge-demütigten Athener bei Todesstrafe, wieder einen Feldzug zur Rückeroberung von Salamis anzuregen. Aus dieser schimpflichen Lage befreite das Land ein vornehmer Bürger, der weise S ö l ö n , der auf großen Reisen viel Ersahruugeu gesammelt hatte. Zunächst wollte er seinen Mitbürgern das Selbst vertrauen wiedergeben; deshalb beschloß er, die Rückeroberung von Salamis durchzusetzen. Um aber nicht der Todesstrafe zu verfallen, stellte er sich geistesgestört und trug auf dem Markte in der Bürger-Versammlung ein schwungvolles Gedicht vor, in welchem zum Zuge gegen Salamis aufgefordert wurde. Die Athener glaubten, die Stimme der Götter spreche aus dem begeisterten Manne; ihr alter Mut erwachte, und in rascher Waffentat bemächtigten sie sich der Insel, die sie auch behaupteten. Hierbei zeichnete sich ein junger Better Solons, P i s i st r a t u s , durch besondere Tüchtigkeit aus. Dankbar erkannten nunmehr die Athener, daß ihnen in Solon 594 ein Retter erstanden war. Sie übertrugen ihm (594) die Neuordnung des Staates. Durch Bußtage versöhnte er zunächst die Götter. Nachdem er dann durch Niederschrift der Gesetze, durch Entlassung der Schuldgefangenen und Rückgabe der verschuldeten Güter die dringendsten Forderungen des Demos erfüllt hatte, ging er an die Aufstellung einer neuen Berfassung, nach der die Verwaltung des Staates nicht mehr ausschließlich den Adeligen, sondern allen Bürgern zufiel. Nach der Höhe des Einkommens vom Grundbesitz teilte Solon alle Bürger in vier Klassen; mit jeder Klasse waren wachsende Rechte und Pflichten verbunden. So hatten die reichsten Bürger die größten Lasten zu tragen, sie hatten aber auch Anspruch auf die höchsten Ehrenämter. Dies waren vor allem die Ämter der neun Archonten, welche die Regierung führten. Sie wechselten jährlich; gewählt wurden sie in der Volksversammlung, die auf dem Marktplatz stattfand und in allen Fragen die Entscheidung gab. Jeder, auch der ärmste Bürger, konnte an ihr teilnehmen; mit Gebet wurde die Versammlung eröffnet; jeder durfte das Wort ergreifen; abgestimmt wurde durch Handaufheben. Die Ausführung der Volksbeschlüsse stand dem Rate zu, der aus den vermögendsten Bürgern gewählt wurde. Als Gegengewicht gegen übereilte Beschlüsse der Volksversammlung verstärkte Solon die Befugnisse des A r e o p ä g s , eines alten adeligen Gerichtshofs. Der Adel, dessen Übermacht durch diese Verfassung gebrochen war, ging allmählich ganz in dem Demos auf. So wurde die Re-
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