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1. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 82

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 82 — feiten entgegenstellte; infolge einer heftigen Entzündung, welche die Sumpslnft verursachte, verlor er ein Auge. Auf trockenem Boden angelangt, marschierte er auf Rom los; ihm folgte in Eilmärschen der Konsul Flaminius mit feinem Heere. Er ließ sich aber von Hannibal beim Trafimenif chen See in eine Falle locken und ging mitsamt feinem Heere zugrunde. (217) Anstatt nunmehr auf Rom loszugehen, das sich schon zur Verteidigung rüstete, wandte sich Hannibal, der die großen Machtmittel Roms richtig schützte, nach dem Süden Italiens, um zunächst die Bundesgenossen Roms zum Abfall zu bewegen. Dahin folgte ihm der römische Diktator Fabius, auch Kunktator, d. i. der Zauderer, benannt, weil er jede Unbesonnenheit vermied und sich ängstlich hütete, eine Schlacht anzunehmen, wenn er nicht im voraus des Erfolges ganz sicher war. Er begleitete Hannibal auf feinen Kreuz- und Querzügen durch Süditalien und verhinderte stets rechtzeitig durch fein Erscheinen die Überrumpelung einer Bundesstadt. So verdiente er sich den Ehrennamen „Roms Schild". Einmal hatte er sogar in gebirgiger Gegend Hannibal in eine Falle gelockt, und das punifche Heer sah sich von allen Seiten vom Feinde umstellt. Da rettete sich Hannibal durch eine List. Er ließ zweitausend Ochsen, auf deren Hörnern brennende Reisigbündel befestigt waren, in dunkler Nacht einen Abhang hinauf gegen die Stellung der Römer treiben. Da nun die Feinde annahmen, daß hier ein Angriff erfolge, eilten sie von allen Seiten zu der gefährdeten Stelle, und so konnte Hannibal an einem fchwachbefetzten Punkte durchbrechen. Den Winter verwandte er dazu, fein Heer zu vergrößern, neu auszurüsten und einzuüben. Die Konsuln des neuen Jahres, der besonnene Ami 1 ius Paulus und der hitzige Terentius Varro, hatten die Aufgabe erhalten, Hannibal zu vernichten. Der Oberbefehl wechselte täglich zwischen ihnen; an einem Tage, da Varro befehligte, nahm er unbefonnenerweife auf ungünstigem Gelände die ihm angebotene 216 Schlacht an; die furchtbare Niederlage von Kännä (216) war die Folge. Nur ein kleiner Rest des römischen Heeres konnte sich retten; der Konsul Paulus fiel mit mehr als fiebzigtaufend Mann; die goldenen Ringe, die man den gefallenen Senatoren und Rittern abnahm, füllten mehrere Scheffel — sie wurden als Siegesbeute nach Karthago gebracht. Hannibal selbst, der den Sieg hauptsächlich feiner überlegenen Reiterei verdankte, hatte verhältnismäßig geringe Verluste. Zum Glück für Rom konnte er sich nicht entschließen, die geschlagenen Feinde hitzig zu verfolgen und die Stadt Rom selbst anzugreifen. Sein oberster Reiterführer rief ihm deshalb tadelnd zu: „Zu siegen verstehst du, Hannibal, ober deinen Sieg zu benutzen verstehst du nicht." Aber worauf er schon
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