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1. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 114

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 114 — botschaft aufs äußerste bestürzt gewesen sein und jammernd ausgerufen haben: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Er gab darauf den strengen Befehl, auf die Wiedereroberung Germaniens zu verzichten und sich auf die Verteidigung der Rhein-und der Donaugrenze zu beschränken. Die lange Friedenszeit und die Wiederherstellung gesetzlicher Ordnung rief eine Blüte der Künste hervor, wie sie Rom noch nicht gekannt hatte. Herrliche Paläste, Tempel und Theater wurden erbaut. Baumeister und Bildhauer schmückten die Stadt- und Landhäuser der Vornehmen. An dieser verschönernden Tätigkeit nahm Augustus selbst lebhaften Anteil. Rühmte er sich doch in seinem Alter, daß er Rom als eine Stadt aus Ziegelhäusern übernommen habe und als eine Stadt aus Marmorpalästen hinterlasse. Für die Dichtkunst aber brach ein goldenes Zeitalter cm; damals entstanden die herrlichen Werke der Dichter Vergilius, Hora t i u s und O v i d i u s und die große römische Geschichte des L i v i u s. Alle diese hervorragenden Männer fanden in Augustus, ganz besonders aber in dessen Freunde Mäcenas, ihre Gönner und Schutzherren. Im siebenundsiebzigsten Lebensjahre verschied Augustus, der 14 in seiner Familie viel Trübes erfahren hatte, auf einer Reise (14). Schön geschmückt erwartete er den Tod. Seine trauernden Freunde forderte er auf, ihm zu bezeugen, daß er während seines Lebens seine Rolle gut gespielt habe, und ihm Beifall zu klatschen. Unter Ehrengeleit wurde die Leiche nach Rom gebracht und in dem Mausoleum, das er sich selbst errichtet hatte, bestattet. Göttliche Ehren wurden seinem Andenken erwiesen; der achte Monat des Jahres erhielt den Namen Augustus. Xiv. Die römischen Kaiser. Unter den Nachfolgern des Augustus, den römischen Kaisern, die fast fünf Jahrhunderte lang an der Spitze des römischen Weltreichs standen, sind nur wenige, die im guten oder im bösen Sinne eine Erwähnung verdienen. T i b e r i u s , der Stiefsohn und Nachfolger des Augustus, züchtigte die Germanen für den Überfall des Varus, sah aber von jedem Eroberungszuge jenseits des Rheins ab (vgl. Leitfaden f. Untertertia A, Viii). Er glaubte, auch ohne kriegerische Gewalt die Germanen in Abhängigkeit von Rom halten zu können, indem er auf die Lockungen der römischen Kultur vertraute. Und er behielt darin recht; bald konnten die Germanen nicht ohne die Waren Roms leben, und Tausende ihrer kriegstüchtigen Jünglinge traten
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