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1. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 120

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
I — 120 — dagegen die zwei Länder, auf denen das Staatsgebäude ruhte, die Apenninen- und die Balkan-Halbinsel. Italien vor allem hatte an Einwohnerzahl bedeutend verloren und war verarmt. Auch Rom hatte seine Bedeutung für das Reich eingebüßt; es war nur noch ein Museum, an dessen ehrwürdigen Prachtgebäuden und Denkmälern man die ruhmvolle Geschichte vergangener Jahrhunderte studieren konnte. Kaiser und Regierung weilten nicht in Rom; dem Senate war von seinem früheren gebietenden Einflüsse nichts geblieben als das Recht, die neuen Gesetze und die Verordnungen der Kaiser zu verzeichnen und ihnen dadurch größere Weihe zu verleihen. Die Bevölkerung Roms und der übrigen großen Städte war in großer Zahl auf die Unterstützung aus Staatskassen und dem Vermögen der Reichen angewiesen; unvermindert war auch ihre Begier nach Belustigungen und Schaustellungen (panem et cir-censes!, d. i. Brot und Spiele!). An die Stelle der früheren Wettkämpfe waren Fechterspiele und Tierhetzen getreten. In jenen traten zahlreiche Gladiatoren, zum Zweikampf ausgebildete Sklaven, auf, deren Blut fließen mußte. In den Tierhetzen wurden ganze Herden wilder Tiere — Cäsar ließ z. B. vierhundert numidische Löwen und wilde Stiere auftreten — gejagt und getötet. Noch größere Befriedigung gewährte es der Blutgier des römischen Pöbels, als es Sitte wurde, zum Tode verurteilte Verbrecher vor den Augen der Tausende von Zuschauern von wilden Tieren zerreißen zu lassen. Unzählige Christen sind auf diese entsetzliche Weise als Märtyrer gestorben. Erst das Christentum hat, als es zur Herrschaft kam, diese furchtbaren Schauspiele beseitigt. In-, der Reichshauptstadt Konstantinopel nahmen die Bürger an den Wagenkämpfen, für die sich zwei Parteien, die Grünen und die Blauen, gebildet hatten,, so leidenschaftlichen Anteil, daß Staatserschütterungen daraus hervorgingen. Neben Konstantinopel waren Hauptstädte des Reiches Medioläuum (Mailand) in Ober-Italien, S i r m i u m (heute Esseg) am Einfluß der Save in die Donau, Augusta Trevirörum (heute Trier) an der Mosel, E b ö -r a k u m (heute Bork) in Britannien. Ein dunkler Punkt war das Sklavenwesen. Millionen von Sklaven besorgten die Arbeit nicht nur in den Häusern der Vornehmen, sondern auch bei der Bestellung der Felder, auf den Ruderbänken der Schiffe und in den Großbetrieben der Gewerbe. Der Handel mit Sklaven, die durch Kriege und Sklavenjagden gewonnen worden waren, stand in hohem Schwünge. Im allgemeinen wurden die Sklaven milde behandelt, aber sie waren nur Gegenstand des Handels und Besitzes wie ein Tier, und es gab für sie kein Recht gegen Tyrannei und Willkür. Ihnen brachte das Christentum, das
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