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1. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 52

1906 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
52 Europa. Der Handel Rußlands ist bei der Prodnktenfülle des Landes ziemlich lebhaft. Erzeugnisse der Forst- und Landwirtschaft (Getreide, Flachs, Hans, Häute, Holz) werden ausgeführt, industrielle Rohmaterialien und Halb- fabrikate sowie Manufakturwaren eingeführt. Aus Asien bezieht Rußland Baum- wolle und Rohseide für seine Fabriken und den Tee, der das Lieblings- getränke der Russen ist. — Von großer Bedeutung sür den Warenumsatz im Innern sind die Messen. Die großen Eisenbahnlinien schneiden sich in Moskau. 2. Königreich Rumänien. 130000 qkm (nicht ganz 3 mal Bayern), fast 6 Mill. Einw. Grenzen. Das Königreich Rumänien lehnt sich an das Hochland von Siebenbürgen an und erstreckt sich im So. bis an das Schwarze Meer. Natur und Erzeugnisse. Den Hauptteil des Königreichs bildet die im S. von der Donau begrenzte Tiefebene der Walachei. Ihr Boden ist eine frühere Meeresbucht, vollkommen flach und von hoher Fruchtbarkeit. Hierin gleicht die Walachei der Poebene. Klimatisch steht sie unter dem Einflüsse Osteuropas; im Winter bedecken sich die Donaumündungen zwei Monate lang mit Eis, im Sommer steigt die Temperatur nicht selten bis 40° C. Mittelmeervegetation ist daher ausgeschlossen. Es wird vorwiegend Ackerbau und Viehzucht getrieben, weshalb auch die Ausfuhr des Landes in Rindern, besonders aber in großen Massen von Mais und Weizen besteht. Rumänien ist eine der ersten Kornkammern Europas. Der Ackerbau wird besonders durch die zahlreichen Flüsse begünstigt. Nächst der Donau ist der wichtigste Flußlauf der die Ebeue quer durchfließende Alt. Östlich von den Karpaten erstreckt sich die Moldau, ein niederes, getreide- reiches Flachland, das durch den Pruth von Rußland geschieden wird. Die Dobrudscha-Platte lenkt die Donau nach N. ab; an deren Nordrand wendet sie sich wieder nach O. und mündet in 3 Armen. Die Rumünier sind Nachkommen der einst von den Römern imterjochten und romanisierten Dazier. Sie bilden noch heute eiue romanische Sprachinsel inmitten der Slaven und Ungarn. Der Grundbesitz liegt fast zur Hälfte in den Händen des Adels (der Bojaren); die bäuerliche Bevölkerung ist daher meist arm und auch noch wenig gebildet. Handel und Gewerbe betreiben meistens die Fremden, unter welchen namentlich die Juden (gegen 300000) stark vertreten sind. Fast überall und in den verschiedensten Stellungen trifft man indes auch Deutsche. In der Mitte der Walachei Bukarest, Haupt- und Residenzstadt, fast 300000 Einw. — In der Moldau und zwar im Nordosten Jassy (jäschi), 80000 Einw. — An der Berührungsstelle der drei Hauptteile Rumäniens Galatz an der Donau, Stapelplatz der unteren Donauländer.
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