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1. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 9

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Alpen und Alpenvorland. 9> im W. der niedrige Bayrische Wald vorgelagert, vom Hauptgebirge durch- das Längstal des Regen getrennt. Mit seinen dichten, dunklen Wäldern von Buchen, Edeltannen und' Fichten, schwarzen Seen, Sumpf- und Moorstrecken macht der Böhmerwald besonders im 8. einen düstern Eindruck. So weit man blickt, ist hier das Gebirge mit dunklen Forsten bedeckt, die mit den Bergen aus und ab zu wogen scheinen. „Die ruhigen Linien der Bergformen, die düstere Einförmig- keit der Waldbedeckung tritt den überwachsenen Felsblöcken, die im tiefen Moder ungezählter Waldgenerationen zu versinken fcheinen, die Stille dieser Wälder,, denen plätscherndes Wasser und Vogelruf fast gänzlich fehlen, verleihen den Bergen des Böhmerwaldes eine gewisse feierlich ernste Wildheit." Z. Die Bewohner sind ärmliche, arbeitsame Leute. Die Bevölkerungs- dichtigkeit ist in dem Waldgebirge gering. Der Holzreichtum des Ge- birges nötigt zum Handel mit Nutz-, Bau- und Brennholz und ist die Grundlage einer umfangreichen Holzindustrie. Tausende armer Gebirgs- bewohner ernähren sich durch Verfertigung von Zündhölzchen, Resonanzholz, Schindeln, Holzschuhen und Tischlerei. — Das Gebirgsgestein enthält mancherlei nutzbare Mineralien wie Reißblei, Quarz und Porzellanerde. Hierauf gründet sich die ausgebreitete Glasbereitung, ferner die Her- stellung von Schmelztiegeln und die Töpferei. — Auf den rauhen Gehängen gegen Böhmen hin gedeiht wenig Getreide; lohnender ist der Ackerbau, auf der milderen bayrischen Seite. Namentlich ist der Flachsbau eine er- giebige Einnahmequelle der Bevölkerung. — Das Gebirge bildet in seiner s. Hälfte eine Völkerscheide zwischen den deutschen Bayern und den tsche- chischen Böhmen. 3. Ter Deutsche Jura. l. Der Schwäbische Jura zieht sich in nord- östlicher Richtung vom Rhein bis zur breiten, fruchtbaren Talsenke der Wörnitz hin, die bei Donauwörth mündet. Er bildet eine breite Kalksteinplatte von etwa 700 in mittlerer Höhe, die im Sw. Erhebungen über 1000 m aufweist, von den Quellflüssen der Donau durchschnitten wird und weiterhin die Donau auf ihrem l. Ufer begleitet. Von der Donauseite steigt er allmählich an und erhebt sich kaum merklich über die Hochfläche jenseits der Donau. Dagegen ist sein Abfall nach N. steil und weist hier- mit Schluchten durchsetzte Steilabhänge auf. Hier insonderheit führt er den Namen „Rauhe Alb". Der nördlichen Böschungslinie ist eine Reihe von Kegelbergen vorgelagert, unter denen der Hohe nz ollern und der Hohen- stausen die bekanntesten sind. Der breite Rücken des Schwäbischen Jura zeigt rauhes Klima, Wald- armut und eine dünne Ackerkrume, auf der der „Albler" seinen Dinkelweizen baut. Mit der Kalknatur des Landes hängt seine Wasserarmut zusammen, da die Niederschläge schnell von dem Kalkstein aufgesogen werden. Einen freundlichen Gegensatz zur Natur der Rauhen Alb bilden die fruchtbaren Quertäler mit tonigem Boden. — Dem Jura eigentümlich sind die zahlreichen Versteinerungen, Abdrücke und Einschlüsse, sowie sein Höhlenreichtum, weil das Wasser den Kalk auflöst. Man kennt mehr als 70 größere Höhlen und mehrere Hundert kleinere Grotten. Gewöhnlich sind die Höhlen mit wundervollen Tropfsteinbildungen geschmückt. In manchen hat man große Mengen Knochen vom Höhlenbären, Renntier, Mammut, Nashorn, sowie Steinwerkzeuge, Waffen u. dergl. gefunden. Die Bewohner sind katholische Schwaben.
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