Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 95

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Physische Erdkunde. 95 Polarmeeren. Mehr als die Hälfte des Oberflächenwassers ist über 20» warm. Das ist eine Tatsache, die für den Wärmehaushalt der ganzen Erde von großer Bedeutung ist. Die große Masse des ozeanischen Tiefseewassers ist eiskalt, auch unter dem Äquator; nur eine verhältnismäßig flache Schicht an der Oberfläche zeigt größere Erwärmung. Meerwasser ist schwerer als Flußwasser, hat daher eine größere Trag- kraft und gefriert nicht so leicht. Aus den Polarmeeren dringen große Mengen Treibeis und schwimmende Eisberge, ein Erzeugnis der riesigen nordischen Gletscher, in die niedrigen Breiten. Man hat Eisberge bis über 100 m Höhe beobachtet, in seltenen Fällen allerdings, und da sich durch- schnittlich Ve—1h ihrer Masse über die Meeresfläche erhebt, ist ihre Ge- samthöhe viel bedeutender. Im Südlichen Eismeer treten Eisberge von eigentümlicher Mauerform auf, die senkrechte Abstürze von 40—50 m auf- weisen und häufig mehrere Kilometer lang sind. 4. Die Bewegungen des Meeres. Man unterscheidet Wellen- bewegung, Gezeiten und Meeresströmungen. a) Die Wellenbewegung entsteht durch den Druck des Windes auf die Oberfläche des Wassers. Die Bewegungsform pflanzt sich fort, vergl. die Wellen eines wogenden Getreidefeldes. Der große, breite Wogengang auf offener See, der oft einem entfernten Sturmgebiet entstammt, heißt Dünung. Sturmwellen erreichen sehr selten eine Höhe von 10—15 m; 8—9 m hohe Wellen sind bereits ungewöhnlich. In der Nordsee sind die höchsten Wellen 6, in der Ostsee 41/2 m hoch. Wellen schreiten bis 24 m in der Sekunde fort, also nicht so schnell wie ein starker Wind. b) Die Gezeiten oder Ebbe und Flut s. S. 89 fg. c) Bei Meeresströmungen bewegt sich das Wasfer dauernd nach einer Richtung hin fort. Man unterscheidet warme und kalte Strömungen. Jene führen aus den Äquatorgegenden warme Wassermassen mit sich nach kälteren Breiten, wie z. B. der Golfstrom (S. 96 fg.) und im Großen Ozean der Kuro-Schio, d. i. Schwarzer Strom, der an der Küste von Japan entlang läuft. Die kalten Meeresströmungen führen kaltes, grünliches Wasser, oft auch Eiswasser aus den Polargegenden nach den niederen Breiten. Zeige die beiden Stromkreise des Atlantischen und Stillen Ozeans! Die Ursachen der Oberflächenströme erblickt man in den regelmäßigen Winden, Passaten und Westwinden der gemäßigten Zonen. — Die Meeres- ströme beeinflussen das Klima und haben Bedeutung für den Verkehr und Fischfang (Neufundland), sowie für die Verbreitung von Pflanzen und Tieren. 5. Das organische Leben im Meere. Die Tierwelt des Meeres ist sehr reich und mannigfaltig. Nicht nur Fische, sondern Tiere aller Klassen kommen darin vor. Auch hat das Tierleben keine Tiefengrenze, sondern zeigt sich in allen Meerestiesen. Zähle Seetiere auf! — Die Pflanzenwelt des Meeres-besteht aus Tangarten und niederen Pflanzen. 6. Bedeutung des Meeres. Das Meer ist die Quelle der Feuchtigkeit, die, aus ihm aufsteigend, sich über die Länder als Nieder- schlag verbreitet. Durch Niederschläge und Seewinde beeinflußt das Meer das Klima der angrenzenden Länder sehr wesentlich. — Auf die G e- staltung des Festlandes wirkt es teils durch Zerstörung und Unter-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer