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1. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 101

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Physische Erdkunde. 101 ftromartig Abfluß sucht. Wie eine zähe, halberstarrte Masse gleiten die oft viele Stunden langen Gletscher langsam abwärts bis tief unter die Firn- grenze hinab, wo sie abschmelzen. Von den angrenzenden Felswänden stürzen infolge der Verwitterung Felstrümmer auf die Oberfläche des Gletschers nieder und bilden hier Gesteinswälle, S eiten- oder O b ersl ä ch enmo rän e n. Am Grunde wird die Grundmoräne fortgeführt. Die Oberfläche des Gletschers ist zerklüftet und von Längs- und Querspalten durchsetzt, die sich oft unter krachendem Donner des Gletschers bilden. Das Inlandeis bildet sich auf großen Hochländern, wie in Grönland, aus dem Antarkischen Kontinente, und fließt nach allen Seiten hinab. Beim Hin- eintauchen der Gletscherenden ins Meer brechen diese ab und treiben als mäch- tige Eisberge davon. Vor vielen Jahrtausenden war ganz Nordeuropa mit Inlandeis be- deckt, das von Skandinavien ausstrahlte und über Nord- und Ostsee hinaus bis England, Mitteldeutschland und Mittelrußland reichte. Die Grund- moräne dieses Inlandeises bedeckt noch heute die höheren Teile dieser Flach- länder in der Gestalt des Geschiebemergels, der an der Oberfläche zu Lehm verwittert ist oder durch Auswaschung Decksand geworden ist. Auch die Findlinge gehören der Moräne an und stammen meist aus Skandinavien. Nordeuropa hat mehrere Eiszeiten gehabt. Die Ablagerungen während der Eiszeit bezeichnet man als Diluvium. Aus den Zwischeneiszeiten stammen die Knochen der Riesentiere, die man in manchen diluvialen Schichten findet. Auch der Mensch war Zeuge der Eiszeit. Damals waren die Alpengletscher viel ausgedehnter, und die höheren Mittelgebirge wie Riesengebirge, Wasgen- wald, Schwarzwald trugen Gletscher. 2b. Zusammensetzung der Erdrinde. Die Oberfläche der Erde be- steht aus zertrümmerten Gesteinen wie Ton, Sand, Geröll, Geschiebe. Unter diesen Trümmergesteinen liegen die festen Gesteine. Die Massenge st eine sind durch Erstarrung feuerflüssiger Stoffe ent- standen, die dem Erdinnern entstammen. Nur ausnahmsweise kommt bei ihnen Schichtung und Gliederung vor. In den ältesten Zeiten der Erd- geschichte quollen Granit, Syenit, Porphyr aus der Erde. Jüngere Ausbruchsgesteine sind Basalt, Trachyt, Bimsstein, Lava. Die Schichtgesteine sind meist durch Absatz im Wasser entstanden. Zu den ältesten gehört der Urtonschieser. Später bildeten sich Sandsteine, Tonschiefer, Kalk, Dolomit, ferner Steinkohlen, Braunkohlen, Steinsalz, Gips, Mergel. Nach der Lage der Gesteine und den in den Schichtgesteinen befindlichen Überresten von Pflanzen und Tieren unterscheidet man außer einer Vorzeit, der archäischen Zeit, in der Granite und Gneise entstanden, drei Hauptzeit- alter, in denen die Gesteine zur Ablagerung gelangten. 1. Die älteste Zeit, paläozoische*) Zeit, in der u. a. Grauwacke und die Steinkohle auftraten. 2. die mittlere Zeit, mesozoische**) Zeit, in der u. a. Salz zur Ablagerung gelangte, 3. die Neuzeit, wozu Tertiärzeit, Diluvium und Alluvium gehören. 3. Gebirgsbildung, Vulkane und Erdbeben, a) Die geschichteten Gesteine sind aus wagerecht abgelagerten Schlammassen entstanden, die mit der Zeit erhärteten. Wie ein alter Apfel durch Austrocknen seinen Inhalt verkleinert, so daß die Schale zu groß wird und Runzeln bildet, so zog sich *) Gr. paläos = alt, zöon — Tier. **) Gr. mesos ~ mittel, vergl. Mesopotamien.
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