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1. Allgemeine Erdkunde, Übersicht über die Erdteile, Länderkunde Europas, Kartographische Grundbegriffe - S. 126

1910 - Breslau : Hirt
126 D. Länderkunde Europas. Adriatische Meer; hier erhebt sich in den wilden Abruzzen unter dem lachenden Himmel Italiens ein Schneegipfel, der Gran Sasso d'jtalia (d.i. Großer Fels Italiens, 2900 in), fast zur Höhe der Zugspitze. Der Apennin besteht vorherrschend aus Kalk und ist daher wasserarm. An der Ostseite des Gebirges zieht sich ein schmaler Küstenstrich hin, der in der Apulischen Ebene baumlos, sandig und wasserarm ist. Weit günstiger ge- staltet ist Italiens Westseite. Da, wo der Nordapemnn in einem Bogen das Meer umgibt, umsäumt ihn mit schmalem Bande die herrliche Küstenlandschaft Ligurien, dieriviera^. In ihrer Mitte steigt Genua mit seinen prächtigen Palästen vom Meer aus am Apennin auf. Es ist der südliche Hafen für die wichtige Bahnlinie Hamburg— St. Gotthard—genua und die erste Seehandelsstadt Italiens. Die Innenseite des Apenninbogens, der das Tyrrhenische Meer umspannt, ist von Hügel- und Berg- land erfüllt und gibt Raum zur Entwicklung von Tiefebenen und Flußläufen. Hier liegen drei größere Ebenen: a) Das Arno-Tiefland, der dichtbevölkerte Fruchtgarten Toskanas, der aber an der Küste in fieberreiche und daher unbewohnte Sumpfniederungen übergeht. Am mittleren Arno liegt das an Kunstwerken reiche Florenz, die „Blumenstadt". Seidenweberei und Strohhutslechterei bilden hier wichtige Erwerbszweige. Der Ausfuhrhafen des Landes ist Livorno südlich der Arnomündung. b) Das wellenförmige Latium ist mit erloschenen vulkanischen Gebirgen und Kraterseen ausgestattet. Es stellt den natürlichen Mittelpunkt der Halbinsel dar. Hier konnte sich Rom entwickeln, und hier stand die Wiege des Römerreichs. Tie Ebene um Rom, die Eampagna, war einst eine Landschaft voll Reichtum und Leben; heute ist sie eine baumarme, öde Fläche. Sie wird vom gelben, unbändigen Tiber bewässert. An der Stelle, bis zu der der Fluß dauernd schiffbar ist, entstand Rom (515 000 E.), die Hauptstadt Italiens, auf elf, im Altertum auf sieben Hügeln erbaut. Es ist zugleich der Wohnsitz des Königs von Italien und des Papstes. Die „ewige Roma" ist an Denkmälern und Kunstwerken des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit reicher als irgendeine andere Stadt der Erde. Südöstlich von Rom liegen die im Sommer völlig unbewohnbaren berüchtigten Pontinischen Sümpfe. c) Kompanien, von alters her der „Garten Italiens". Inmitten seiner Pracht erhebt sich der düstere, meist tätige Vesuv (1200 m) zu mehr als Brockenhöhe. An seinem Fuße liegt Neapel, mit 565 000 E. die volkreichste Stadt und der zweit- bedeutendste Seehafen Italiens (Buntbild S. 124). Es umgibt mit einem Kranze reizvoller Orte den gleichnamigen Golf, den auf der Seeseite malerische Inseln (Capri mit der Blauen Grotte) umkränzen. Das Klima des Apenninlandes ist Mittelmeerklima. Milde, fast schneefreie Winter, Regen im Frühling und im Herbst und heiße, trockene Sommer, blauer, wolkenloser Himmel sind seine Besonderheiten. In diesem herrlichen Lande, be- sonders in seinem 3, gedeihen köstliche Südfrüchte, wie Apfelsinen, Zitronen und Feigen. In den bergigeren Teilen treibt die dicht zusammengedrängte Bevölkerung sorgfältigen Terrassenbau (Bild 59). Doch sind die unteren Schichten des Volkes keineswegs wohlhabend, sondern leben in trauriger Dürftigkeit. — Außer den 1 Riviera [ritüiera], italienisch — Gestade oder Ufergelände.
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