1878 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 117
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Afrika.
5. Das westliche Hochland, die Berberei.
Im W. und N. hat dieses Hochland zu Grenzen: Atlantischen Ocean,
Mittelmeer, Große Syrte, im S. die Sahara. Der kleine Atlas erhebt sich
an der Nordküste, das plateauartige Gebirgsland des mittleren Atlas führt
westlich zum hohen Atlas. Der große Atlas grenzt südlich an Billd-
n l - g e r t b [bfcf)erib], das Vaterland der Dattelpalme. — Die Bevölkerung besteht
aus: Berberil (Eingeboreue), Arabern und Mauren (ein Mischvolk aus Ein-
geborenen und Fremden). Die einzelnen Staaten sind:
J) Tripolis mit Barka und Fezzan [Fessän], türkische Provinz. Die
Hauptstadt Tripolis ist wichtig durch den Handelsverkehr, der über die Oase Fezzan
(die größte der Wüste Sahara) nach dem Innern von Afrika geht.
2) Tunis, nur dem Namen nach türkische Provinz, mit der Hauptstadt gleichen
Namens. 7% km nordöstlich lag das alte Carthago, von dem nur weniges Gemäuer
noch übrig ist.
3) Algier, früher der mächtigste Raubstaat, seit 1830 französisch. Algier
(50 000 E.).
4) Das Sultanat Fes und Marokko. Hauptstadt Marokko mit 50 000 Gr.
Fes, größte Stadt; viele Fabriken. (Nach dieser Stadt ist der „Fes", die rothe Mütze
der Orientalen, benannt.)
6. Die Wusle Sahara.
Fast zwölfmal so groß wie das Deutsche Reich, vou den Arabern das
„Meer ohne Wasser" genannt (das Schiff der Wüste ist das Kameel), mit
wenigen Oasen (bewachsenen Landstrichen), als Stationen der Karawanen; die
größte dieser Inseln des Sand-Oeeans, das Land Fezzan [Feflan], theilt
denselben in zwei Halsten. — Die (Sahara ist ein regenloses Gebiet mit vor-
herrschendem Ostwinde, der die östlichen Theile von Sand entblößt und diesen
nach Westen hintreibt. — Die Bewohner, meist Nomaden, leben von Viehzucht
und Handel, besonders mit Kochsalz, das sie ans den ausgetrockneten Salzseen
gewinnen.
7. Senegambien.
Das Stufenland des Senegal und Gambia. Es enthält die heißesten
Landstriche, die schönsten Produkte, herrliche Gummi- und Palmenwälder, aber
das Klima ist ungesund. Am Gebirgsabhang wohnen die thätigen Mandingo.
— Portugiesische und französische Niederlassungen am Senegal, englische am
Gambia.
8. Sudan (Nigritien).
Hoch-Sudau mit den Quellen des Niger oder Djoliba [Dsthöliba] auf dem
Kong, d. i. Gebirge. Von der großen Handelsstadt Timbnktn, dem Endpunkte
der von Marokko und Algier ausgehenden Karawanenstraßen, wendet sich der
Strom nach S.-S.-O. und mündet mit einem Delta in den Guinea-Busen.
Er durchzieht eine Anzahl eivilisirter Negerstaaten, gehoben dnrch Ackerbau und
Gewerbfleiß. — Das größte Reich des östlichen Binnenlandes (Tief-Sudün)
ist Boruu, westlich vom Binnensee Ts ad (mit sehr wechselnden Umrissen).