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1. Das Königreich Sachsen, Die Erde als Himmelskörper - S. 76

1918 - Leipzig : Hirt
76 Ii. Das Königreich Sachsen. § 98—100 und Säulen zu Denkmälern u. dgl. herzustellen. Nicht nur nach allen Teilen Sachsens, sondern auch nach dem steinarmen Norddeutschen Tiefland wird Lausitzer Granit verschickt. — Am Nordrand des Hügellandes sind durch Verwitterung des Granits an manchen Stellen Tonlager entstanden. Hier ist daher der Hauptsitz der sächsischen Töpferei: Sumenz, Elstra, Pulsnitz, Königsbrück, aber auch Bischofswerda sind an diesem Gewerbe beteiligt. Das billige Lausitzer Braungeschirr findet auf den Jahrmärkten und durch Hausierer viel Absatz, wird aber auch auf der Elbe weiter verschickt. — Radeberg mit seiner Umgebung ist das Gebiet der Lausitzer Glasfabrikation. Der reine Quarzsand der benachbarten Heideflüchen dient mit zur Elasbereitung. Die Heidewälder lieferten früher das Brennholz; jetzt bringt die Bahn große Kohlenmengen von der Elbe her und führt die aufgestapelten Elaswaren von dannen^. 4. Das Lausitzer Tiefland. § 99. An das Hügelland schließt sich das Lausitzer Tiefland an, das im N in die preußische Niederlausitz übergeht. (Von dieser ist der Name „Lausitz", d.i. Sumpflaud, auf die sächsische „Oberlausitz" übertragen worden.) In vielen Windungen und zahlreichen Armen ziehen die Flüsse lang- sam und träge dahin (Pulsnitz heißt die Schleichende!). Von dem dunklen Schlammboden erhält das Wasser eine bräunliche Färbung (Schwarze Elster, Schwarzwasser!). Erlen und Weideugebüsch umsäumen die flachen Ufer, auf den nassen Wiesen gedeihen allerlei Sumpfpflanzen. — Zwischen der Röder und dem Löbauer Wasser liegen zahlreiche Teiche (gegen 1900; die Karte zeigt nur wenige!). Mit ihrem glänzenden Spiegel sind sie ein Schmuck der einförmigen Landschaft. Teichrosen schaukeln sich auf den Fluten. Wildenten, Wasserhuhn, Haubentaucher und Rohrsperling wohnen im dichten Röhricht; auf den sumpfigen Wiesen am Ufer schreitet der Storch. Durch Dämme hat man die Bäche vielfach zu großeu, künstlichen Teichen aufgestaut und darin eine lohnende Karpfenzucht eingerichtet. — Auf den niedrigen Landrücken zwischen den breiten Flußauen trifft man große Heide- flächen mit harzduftenden Kieferwäldern an. Weit auseinander liegen die kleinen Heidedörfer, denn der sandige Boden trägt nur spärlich Frucht; darum baut man auch Buchweizen und treibt Bienenzucht. (Die Honig- gewinnung gab Veranlassung zur Pfefferkuchenbäckerei von Pulsnitz.) Man sammelt Pilze und Beeren, Wacholder und Kienholz, fertigt Besen aus Heidekraut und bringt die Waren in die Stadt zum Wochenmarkte. — Bei Königsbrück liegen große Truppenübungsplätze. § 100. Die Bewohner der Lausitz. Vor mehr als 1000 Jahren war die Lausitz von Sorben bewohnt. Ungefähr 300 Jahre nach Christi Geburt war dieser fremde Volksstamm von Osten her eingedrungen. Sie waren schwarzhaarig und von bräunlicher Hautfarbe; ihre Sprache glich dem heutigen Russischen oder Polnischen. Ihre kleinen Dörfer waren „Rund- I Zu s 98 vgl. Lesebuch Nr. 115: „Der Reichtum des Lausitzer Hügellandes".
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