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1. Theil 1 - S. 354

1875 - Leipzig : Brandstetter
354 wohntes Heer durch Anstrengungen aller Art stark und streitfertig zu machen. Erst im Jahre 103 kamen die wilden Schwärme der Cimbern über die Pyrenäen zurück, um sich mit den ihnen stammverwandten Teutonen, die unter ihrem König Teutobod /heranzogen, zu vereinigen. In zwei, große Heerhaufen getheilt, machten die Schaaren der Deutschen sich auf, um diesmal alles Ernstes die Alpen zu überschreiten. Marius hatte ein festes Lager an der Rhone bezogen, an welchem die Teutonen, nachdem sie es vergeblich zu erstürmen versucht hatten, in sechstägigem Zuge vorbei marschirten, mit höhnischen Fragen, ob die Römer nichts in ihrer Heimath zu bestellen hätten. Als der Zug vorüber war, brach auch Marius sein Lager ab und folgte dem Feinde längs der Rhone auf dem Fuße nach. So traf es sich, daß die Truppen der feindlichen Nachhut beim Wasserschöpfen mit den Römern handgemein wurden. Das Gefecht verbreitete sich alsbald durch gegenseitige Hülfeleistungen, die Teutonen mußten bis in ihre Wagenburg zurückweichen. Dieser erste Sieg über die bisher unbezwungenen Deutschen stärkte die Zuversicht des Heeres und gab dem römischen Feldherrn kühneren Muth zum entscheidenden Angriff. Am dritten Tage nach diesem ersten Zusammenstoß erfolgte die Schlacht bei Aquä Sextiä (102), welche mit einer vollkommenen Niederlage der Teutonen endigte. Der Kampf war heiß und lange; bis gegen Mittag standen die Deutschen wie Mauern fest; als aber in ihrem Rücken eine Schaar des römischen Trosses hervorbrach, welche sie für eine neue Heeresabtheilung hielten, lösten sich die Reihen und die Schlacht war entschieden. Unter den Gefangenen war der Teutonenkönig Teutobod, unter den Todten eine Menge Frauen, die sich selbst das Leben genommen hatten, um nicht dem Loos der Sclaverei anheim zu fallen. Das römische Gallien war nun von den feindlichen Einfällen der fremden Völkerschaften befreit. Während aber die tapferen Teutonen das blutige Schlachtfeld bei Aquä Sextiä deckten, oder als Sclaven nach Rom wanderten, war das Heer der Cimbern schon über die Alpen gedrungen und stand bereits in Oberitalien, ohne daß es dem gegen sie ausgesandten Feldherrn Lutatius Catulus gelungen war, ihrem Vorschreiten ein wirksames Hinderniß entgegen zu setzen. Marius genoß indeß seine Lorbeeren in Rom, wo er jedoch den feierlichen Triumphzug, welchen man ihm anbot, nicht annahm. „Er wollte warten, bis er auch das Heer der Cimbern besiegt haben würde." Im Frühling 101 vereinigte er seine Armee mit der des Catulus und zog nun, 50,000 Mann stark, den Po stromaufwärts dem Feinde entgegen. Bei Vercellä, unweit der Mündung der Sesia in den Po, da, wo Hannibal seine erste Schlacht auf italischem Boden geschlagen hatte, trafen die feindlichen Heere auf einander. Die Cimbern ließen nach hergebrachter Sitte die Schlacht für den nächsten Tag anbieten; Marius nahm sie an. Auf dem raudischen Felde ward mit ge- I
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