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1. Theil 1 - S. 357

1875 - Leipzig : Brandstetter
r 357 den italischen Gemeinden endlich das langersehnte und vielbestrittene Bürgerrecht gewährt werden. Ein großer Theil des Senates trat auf die Seite des Drusus; desto erbitterter bekämpften die übriggebliebenen Gegner mit öffentlichen und geheimen Waffen die neuen Anträge. Als Drusus eines Abends auf seiner Hausflur die, wie gewöhnlich, ihn geleitende Menge verabschieden wollte, stürzte er plötzlich vor dem Bilde seines Vaters zusammen; eine Mörderhand hatte ihn getroffen, so daß er wenige Stunden später den Geist aufgab. Der Thäter war in der Abenddämmerung verschwunden, ohne daß Jemand ihn erkannt hatte. Dasselbe grauenvolle Ende, welches den demokratischen Staatsverbesserer Cajus Gracchus getroffen, sollte nun gleicherweise den aristokratischen Drusus erreichen, der mit dem Bewußtsein starb, daß sein gewaltsamer Tod der Anfang eines fürchterlichen Bürgerkrieges werden mußte, dessen Ende und Folgen zu ermessen damals kein menschliches Auge stark und hell genug war. 4. Bundesgenossenkrieg. Mithridatischer Krieg. Marius. Sulla. Die italischen Bundesgenossen, die mehrere Jahrhunderte lang in guten und schlimmen Tagen bei Rom ausgehalten, sahen sich auf's Neue aller Hoffnung beraubt, je aus ihrer abhängigen Lage befreit zu werden. Die Nachricht von dem Tode des Livius Drusus, welchen sie als ihre einzige und letzte Stütze betrachteten, brachte eine ungeheure Aufregung hervor. So viele Versuche bis jetzt gemacht wurden, die Kluft zwischen Rom und den italischen Gemeinden auszufüllen, war sie doch, wie zum Hohne, nur immer größer geworden; den einzelnen Aufstandsversuchen war stets ein furchtbares Strafgericht gefolgt, welches die Lage der betreffenden Gemeinwesen nur noch um Vieles verschlimmerte. Jetzt erhob der schon unter Drusus' Vorwissen und Schutz vorhandene Geheimbund der abhängigen Staaten das Haupt. In Asculum brach die seit lange vorbereitete Empörung in hellen Flammen aus. Alle Völker sabel-lischen Stammes, die Samniter und Marser voran, kündigten den Römern den Gehorsam auf und schlossen unter Leitung des tapfern und klugen Qu intus Silo einen italischen Bund, an dessen Spitze ein Senat mit zwei Consuln stehen und dessen Hauptstadt die Stadt Corfinium unter dem neuen Namen Jtaliea werden sollte. Waffen--geübte Feldherren, ein begeistertes Heer und eine wohlgefüllte Kriegskasse schienen dem Unternehmen einen günstigen Erfolg zusichern.
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