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1. Theil 1 - S. 359

1875 - Leipzig : Brandstetter
359 goß. An 80,000 friedlich wohnende Italiker wurden in den verschiedenen Städten, ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes, gemordet, ihr Vermögen eingezogen; es war ausdrücklich befohlen, die Leichen den Vögeln zum Fraße hinzuwerfen. Schon war Mithrrdat auf europäischem Boden angekommen; seine Flotte landete auf Delos und Euböa, das Landheer durchzog Thraoien und Macedonien und rückte in Thessalien ein, auf demselben Wege, den einst Xerxes auf seinem Zuge nach Griechenland genommen hatte; die griechischen Staaten Athen, Böotien, Achaia, Lacedämon erklärten sich zum Anschluß bereit. — In dieser Noth erwählten die Römer den thatkräftigen Cornelius Sulla, welcher sich in den letzten Kriegen ausgezeichnet und auch das Consulat erlangt hatte, zum Oberfeldherrn gegen Mithridates. Cornelius Sulla, das Haupt der aristokratischen Partei in Rom, besaß mit den militärischen Talenten des Marius zugleich eine überwiegende Klugheit in politischen Dingen und eine vor nichts scheuende Entschlossenheit, wo es sich um Macht und Herrschaft handelte. Rücksichtslos und ehrgeizig wie Marius und kälter als dieser, schien seinem Thun und Sinnen in dieser verwirrten Zeit keine Schranke gesetzt. Marius brannte vor Neid, sich in dem asiatischen Kriege zurückgesetzt zu sehen, nachdem er in dem Bundesgenossenkriege nicht unerhebliche Dienste geleistet und bei dieser neuen Gelegenheit hoffte, den Glanz seines Namens wieder herstellen zu können. Es bildete sich eine neue Demokratenpartei unter der Führerschaft des Volkstribuns Publius Sulpicius Rufus und ward ein Volksbeschluß durchgesetzt, welcher dem bereits mit dem Heere abgegangenen Sulla den Oberbefehl nahm, um ihn dem Marius zu übertragen. Die zwei Feldobersten, welche diesen Beschluß in das Lager überbrachten, büßten ihre Botschaft mit dem Tode; sie wurden von den erzürnten Soldaten ermordet. Sulla selbst, nicht im Mindesten gesonnen, seine Macht ungestraft schmälern zu lassen, wandte sich mit dem ihm treu ergebenen Heere gegen Rom. Die Stadt ward ohne Widerstand eingenommen, Sulpicius niedergemacht, sein Haupt dem Sulla als Siegeszeichen überreicht; Marius rettete sich durch die Flucht. Während Sulla als unumschränkter Herrscher von Rom, jedoch immerhin noch mit einiger Mäßigung, verfuhr und selbst, die demokratische Partei zu besänftigen, des Marius Genossen Ein na zum Mit-consul annahm, irrte dieser auf seiner wundersamen Flucht zu Fuß und zu Schiffe, verfolgt und gehetzt von Ort zu Ort. In Ostia hatte er ein Fahrzeug bestiegen, um nach Afrika überzuschiffen; allein widrige Winde und Mangel an Lebensmitteln zwangen ihn, am cireeischen Vorgebirge zu landen und auf gut Glück in die Irre zu gehen. In dem Strandsumpf bei Minturnü, bis an den Gürtel in Schlamm versunken, ward er von den verfolgenden Reitern ereilt. Jn's Gefängniß gelegt, sollte »
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