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1. Theil 1 - S. 386

1875 - Leipzig : Brandstetter
Von den strengen Strafgerichten, die einst in Gallien über die Besiegten ergingen, zeigte sich hier keine Spur. Der persönliche Haß schwieg: Cäsar war zu groß oder auch zu klug gesinnt, um in kleinlicher Rache Befriedigung zu finden. Er bot den Besiegten Verzeihung an und lud die Senatoren ein, nach Rom zurück zu kehren. Pompejus war indessen mit seiner Gemahlin Cornelia und seinem jüngeren Sohne nach Asien geflüchtet, von wo er nach Aegypten überschiffte. Der Vater des damaligen Königs Ptolemäus hatte ihn den Thron zu verdanken, und er hoffte mit voller Zuversicht dort gute Aufnahme zu finden. Man rieth jedoch dem dreizehnjährigen Könige, durch den Mord des Pompejus die Gunst des mächtigeren Cäsar zu erringen. Als das Schiff im Hafen ankam, wurde Pompejus in einem kleinen Boote abgeholt; trüber Ahnungen voll bestieg er dasselbe; er nahm mit Thränen von seiner Gattin und dem Sohne Abschied, indem er ihnen die Worte des Sophokles zurief: „Jedweder, der zun: Herrscher sich begiedt, Wird dessen Sclav', geht er auch frei dahin!" Schon war das Fahrzeug nahe am Lande, als er durch den Kriegs- . tribun Lucius Septimius hinterrücks niedergestoßen ward. Die unglückliche Cornelia, welche den Mord ihres Gatten mit Augen sehen mußte, kehrte mit dem Schiffe nach Griechenland zurück. Dem Cäsar wurde bei seiner Landung in Aegypten Kopf und Ring des Pompejus i entgegengetragen; er empfing sie weinend. „Die Geschichte hat seine < Thränen nicht vergessen. Der Krieg konnte nicht anders als mit dem i Untergang des Pompejus enden; dennoch waren diese Thränen Cäsar's I Herzen gemäß, aufrichtig." An demselben Tage, den 28. September 48, j an welchem Pompejus dreizehn Jahre früher über Mithridates triumphi-rend in die Hauptstadt eingezogen war, endigte auf einer öden Düne j des unwirthlichen Strandes, durch die Hand eines seiner Soldaten, der ] Mann, der ein Menschenalter hindurch der Große geheißen und Jahre lang Rom beherrscht hatte. 9. Julius Cäsar wird Alleinherrscher in Rom. , Die Mörder des Pompejus hofften Dank, doch war der erste Ent- -i schluß Cäsar's ihre Bestrafung. Mit einem verhältnißmäßig kleinen Heere zog er in Alexandrien ein, um die Schuldigen vor sein Gericht zu fordern und die streitige Erbfolge des ägyptischen Königshauses zu jq ordnen. Die schöne Kleopatra, die sich als Bittende nahte, fand Mittel, die Entscheidung Cäsar's zu ihren Gunsten zu wenden. Ein furcht
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