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1. Theil 1 - S. 388

1875 - Leipzig : Brandstetter
388 fahren und Verlusten verbundenen Feldzuge entschied die blutige Schlacht bei Thapsus das Geschick der Republik. In Utica hatten sich damals die Häupter des alten Roms zusam-mengesunden. Die Niederlage trieb sie nach allen Himmelsgegenden aus einander. Cato allein blieb zurück. Er vermochte den Sturz der Republik nicht zu überleben. Seinem Sohne und einigen Freunden war er zur Flucht behülflich; mit einigen derselben, so wird erzählt, aß er noch unter philosophischen Gesprächen zu Abend, begab sich dann in sein Schlafgemach, las Plato's Phädon von der Unsterblichkeit der Seele und schlief ruhig bis Mitternacht. Hierauf erkundigte er sich bei seinen Sclaven, ob die Freunde glücklich abgesegelt seien, und als diese bejahend antworteten, hieß er sie zur Ruhe gehen. An der Thüre lauschend, hörten sie ein Geräusch, und fanden ihn darauf in seinem Blute auf dem Boden liegend. Den Verband, welchen man ihm anlegen wollte, riß er unmuthig auf und gab ungebeugten Muthes seinen Geist auf. Gewaltsam endete auch Scipio, der sich auf einem Schiffe erstach. Juba und Petrejus aber hielten zusammen ein Gastmahl, nach welchem sie sich einander freiwillig im Zweikampfe tödteten. Afranius und mehrere'andere vornehme Römer geriethen in die Gewalt Cäsar's; und diesmal wich seine gewohnte und grundsätzliche Milde einem Anfall von heftigem Zorne. Im Andenken ihres hartnäckigen Widerstandes, welcher den Feldherrn beinahe um die Frucht seiner Siege gebracht hätte, wurden sie hingerichtet. Cäsar kehrte nach Rom zurück, wo ihn Senat und Volk mit Ehrenbezeigungen und Lobpreisungen empfingen. Für seine Siege wurden vierzig Tage lang Dankfeste gefeiert; er selbst hielt mit einer Pracht, die man bisher nicht gesehen hatte, vier Triumphzüge, wobei er 72 Millionen Thaler und 2822 goldene Kränze in den öffentlichen Schatz legte. Große Geschenke erhielten die Soldaten; das Volk wurde an 22,000 Tischen gespeist. Die ihm auf 10 Jahre ertheilte unumschränkte Dictatorwürde machte ihn factisch zum Alleinherrscher und König des römischen Reiches, obschon der Name Republik noch immer als leere Formel gebraucht wurde. Cäsar's letzte Kriegsthat war ein abermaliger Feldzug nach Spanien, wohin sich die Neste der republikanischen Armee gezogen hatten. Aus Haß gegen Cäsar, der einst als Prätor die Spanier hart bedrückt hatte, verbanden sich die Eingeborenen mit ihnen, so daß ungefähr 60,000 Mann gegen ihn unter Waffen standen. Anführer waren die beiden tapferen Söhne des Pompejus, Cnejus und Sextus. In der Ebene von Munda, einer Stadt im heutigen Granada, kam es zum Treffen. Nach Cäsar's eigener Angabe war diese Schlacht die blutigste in dem ganzen Bürgerkriege. Die Pompejaner fochten wie Verzweifelte, schon wichen Cäsar's Legionen, als er selbst vom Pferde sprang, Schild und Schwert ergriff und sich in die Reihen der Soldaten mit den Worten
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