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1. Länderkunde von Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches - S. 16

1909 - Breslau : Hirt
16 C. Länderkunde Mitteleuropas. Iii. Deutsches Mittelgebirgsland. Es zerfällt in: A. Das Süddeutsche Gebirgsland, das aus den Beckenländern von Böhmen und Mähren ^ und den: Südwest- deutschen Gebirgslande besteht. Dieses umfaßt: a) Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland2. 1. Begrenzung und Teile. Es wird eingeschlossen vom Deutschen Jura, dem Fichtelgebirge, dem Thüringer Walde, der Rhön, dem Spessart, dem Odeuwalde, dem Neckarbergland und dem Schwarzwalde. 2. Der Schwäbisch-Fränkische oder Deutsche Jura beginnt westlich vom Bodensee am Rhein und reicht irrtnbis an den Main. Seine südwestliche Hälfte heißt der Schwäbische, seine nordöstliche der Fränkische Jura. Der Schwäbische Jura erhebt sich im So nur wenig und ganz allmählich über das hochgelegene Donautal. Nach Nw dagegen fällt er steil ab und ist hier durch die Einwirkung des Wassers, das die lockeren Bestandteile des Bodens schneller zer- störte und forttrug als die festeren, vielfach zerklüftet, auch hier und da in einzelne ansehnliche Berge aufgelöst, die vor dem heutigen Rande stehen, wie der eine herrliche Rundsicht gewährende Hohenstaufen (680 m) und der burggekrönte Hohen- zollern (860 in, Bild 14). Das zerklüftete Kalkgebirge des Schwäbischen Jura läßt das Regenwasser in die Tiefe sinken. Dort sammelt es sich im Innern des Gebirges und bricht am Nord- und am Südsnße in starken Quellen hervor. Diese vereinigen sich zu Bächen, die vornehmlich an der Nordseite tief eingeschnittene Täler mit schön gelegenen Ort- schaften durcheilen. Die wasserarme, rauhe Hochfläche dagegen zeigt nur hier und da eine dünne Schicht fruchtbarer Erde, die dürftige Ernten hervorbringt, hin und wieder Buchenwälder trägt, im ganzen aber nur spärlich bewohnt ist. Der Fränkische Jura ist erheblich niedriger als der Schwäbische. Er fällt steil nach W ab und senkt sich allmählich zu der östlich gelegenen Oberpfalz. Wie der Schwäbische Jura besteht er aus Kalk, ist höhlenreich und wasserarm, im ganzen jedoch fruchtbarer als jener. Er erzeugt Getreide, Obst und Wald und birgt große Eisenlager. Die Wälder riefen schon im Mittelalter Bienenzucht und Holzschnitzerei, die Eisenlager Metallarbeit hervor. Nürnberg brachte diese Erzeugnisse in den Handel. Mmberger Honigkuchen und^Nümberger Spielwaren sind neben dem, was die Metall- und Bleistiftindustrie der Stadt liefert, noch 'heute viel begehrt. 3. Das Fichtelgebirge. Eine schmale Bodensenkung trennt den Frän- kischen Jura vom Fichtelgebirge. Dieses trägt seinen Namen nach den Fichten- Wäldern, die das Gebirge bedecken. Es hat die Form eines nach No offenen Hufeisens. Zwischen der nördlichen und südlichen Bergreihe breitet sich eine Bergebene aus. Holz gibt es im Überfluß, desgleichen auch Eisen. Der Ackerbau ist dagegen nur wenig ergiebig. Die dichte Bevölkerung spinnt, webt, brennt Holz zu Kohlen, fördert Eisenerze zutage und verarbeitet die Granitsteine, aus denen das Gebirge hauptsächlich besteht. 1 Diese siehe S. 26. Ihre Betrachtung folgt deshalb weiter unten, damit der Zusammeu- hang der zum Deutschen Reiche gehörenden natürlichen Landschaften nicht unterbrochen werde. 2 An Stufen- oder Terrassenland entsteht, wenn die Hochfläche sich an ihren: Rand in mehreren Absätzen, Stufen oder Terrassen, senkt.
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