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1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
rühren, ist gewöhnlich nur eine Gebirgskette zu übersteigen; der Verkehr ist
also erleichtert.
Bieten diese Querthäler dem Verkehre uicht auch
mancherlei Hindernisse? Die Querthäler, die enge Durchbruchstäler
sind, boten dem Verkehre mannigfache Schwierigkeiten. Infolge der steilen
Felswände und der herabstürzenden Gewässer mußten die Straßen vielfach
in Zickzacklinien in die Felsen gehauen, hohe Terrassen hergestellt, steinerne
Brücken gewölbt und Durchgänge angelegt werden. In neuester Zeit sind
diese Kunststraßen zum Teil in den Hintergrund gedrängt worden durch die
Eisenbahnen, welche an vier Stellen das Gebirge überschreiten.
Zusammenfassung: 2. Die Gliederung des Alpengebirges und ihre
Bedeutung für den Verkehr.
3. Woher mag aber diese überaus reiche Gliederung der Alpen
rühren?
Ob die zahlreichen Thäler von dem Wasser allein ge-
bildet worden sind? Nein; das Wasser, das von dem Gebirge herab-
fließt, fand die Thalspalten zum größteu Teile bereits vor; es hat sich aber
im Laufe der Jahrtausende tiefer in die Spalten hineingegraben und die-
selben ausgewaschen. An manchen Stellen haben die Flüsse sich auch den
Weg durch die Gebirge gebahnt, indem sie die Ketten durchbrachen.
Wie sind aber diese Thal spalten entstanden? Unsere Erde
war vor Millionen von Jahren ein senriger Ball wie die Sonne. Je älter
sie wurde, desto mehr nahm ihre Glut ab und der Feuerball fing an, von
oben her zu erkalten. Es legte sich also um den Feuerball eine zarte
Schale, die wir Erdrinde nennen. Der feurige Kern im Innern der Erde
schwand immer mehr zusammen, doch nicht an allen Stellen zugleich. Die
Riude wurde dadurch an gewissen Stellen zu groß und schrumpfte zu-
stimmen. (Vgl. mit der Schale eines Apfels.) So sank auch hier die Rinde
ein und zwar im Süden und Norden der Alpen (Lombardische Tiefebene,
oberdeutsche Hochebene), im Süden jedoch tiefer als im Norden. Dadurch
wurde der dazwischen liegende Teil der Erdrinde zusammengedrückt, es ent-
standen Falten (wie bei der Apfelschale und auf der Stirn), und diese Falten
bildeten die Anfänge der zahlreichen Thäler. Die Alpen stellen daher ein
Faltengebirge dar.
Womit können wir daher die Alpen vergleichen? Sie
gleichen einem wogenden Meere, deffen Wogenschlag plötzlich erstarrt ist.
(Karte!)
Welchen Einfluß hat dieser beiderseitige Druck auf deu
Bau des Gebirges ausgeübt? Der größte Druck wirkte von Süden
auf die nicht gesunkene Erdrinde, die noch ziemlich weich war. Dadurch
wurde die weiche Erdrinde in einem Bogen etwas nach Norden ge-
trieben; daraus erklärt sich die Wölbung des Alpengebirges. Durch
den südnördlichen Druck legten sich die Falten in west - östlicher Richtung
in das Gebirge. (Karte!!) Der Druck war am größten im Süden; dort
wurde das Gebirge am meisten zusammengeschoben; daher ist es dort auch