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1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
48 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands.
ungefähr von der Höhe des Böhmerwaldes. Der Gebirgszug ist im Süden
am breitesten und höchsten; nach Norden zu, nördlich der Murg, verflacht
sich der Schwarzwald mehr und mehr und bildet ein niedriges Bergland.
Dem Rheine kehrt der Schwarzwald seine Steilseite zu, während er nach
Osten hin sich allmählich abdacht. Die höchste Erhebung des Gebirges liegt
südöstlich von Freiburg. Es ist der Feldberg, der nahezu 1500 m hoch ist.
Nördlich des Neckar schließt sich an den Schwarzwald der Odenwald.
Derselbe erhebt sich zwischen Main und Neckar. Er ist bedeutend niedriger
als der Schwarzwald; seine durchschnittliche Höhe beträgt noch nicht 500 m.
Einige Bergkuppen, z. B. der Katzenbuckel und der Melibocus steigen höher
empor, erreichen aber noch lange nicht die Höhe der Berge im Thüringer
Walde. Auch der Odenwald fällt nach dem Rheine zu steil ab. Den Ab-
schluß des Gebirgsrandes im Norden bildet der Spessart. Er erfüllt das
Mainviereck und fällt zum Maine zu steil ab. Er erreicht ungefähr dieselbe
Höhe wie der Odenwald.
b) Den Westrand der Rheinebene bilden der Wasgenwald und
die Haardt. Der Wasgeuwald erhebt sich jenseits der burgundischen
Psorte, iu welcher der Rhein - Rhoue - Kaual sich hinzieht, und erstreckt sich
in nordöstlicher Richtung bis zur Lauter. Er ist im Süden am breitesten
und höchsten und nimmt nach Norden an Höhe ab, seinen Steilabfall kehrt
er dem Rheine zu, während die Abdachung nach Westen hin eine allmäh-
liche ist. Die höchste Erhebung des Wasgenwaldes ist der Sulzer Belcheu,
der ziemlich so hoch ist als der Feldberg. An den Wasgenwald setzt sich
nach Norden hin die Haardt an. Diese wird durch die Thalsenkung von
Kaiserslautern iu zwei Abschnitte geteilt. Der nördliche Teil der Haardt
trägt den höchsten Gipfel des Gebirges, den Tonnersberg, und wird ge-
wöhulich das Pfälzer Berglaud geuauut.
sachliche Vertiefung: Was sagen uns die Namen dieser Ge-
birgszüge über die Beschaffenheit derselben? Die Höhen und
Flächen des Schwarzwaldes sind niit den üppigsten Nadelholzwaldnngen bedeckt;
nur die höchsten Gipfel des Gebirges sind kahl. Diese dunkelgrünen Nadel-
Wälder verleihen dem Gebirge ein düsteres Aussehen, woher das Gebirge
auch seiuen Namen erhalten hat. Auch der Wasgeuwald ist ein Wald-
gebirge und mit dichten Wäldern bestanden; seinen Namen hat er von der
römischen Bezeichnung mons Vosegus. Odenwald heißt öder Wald, weil
der östliche Teil des Gebirges trocken, öde und wenig besiedelt ist. — Auch
der Spessart ist eiu echtes Waldgebirge. Spessart — Spechteshaart — Spechts-
wald. Ebenso ist die Haardt mit dichten Wäldern bedeckt. (Haardt, Hart =
Wald.)
Inwiefern zeigen Ost- und Westrand der Rheinebene eine
große Ähnlichkeit? Beide Gebirgsräuder steigen steil aus der Rhein-
ebene auf uuv fallen ganz allmählich nach der entgegengesetzten Seite ab.
Im Süden sind die beiden Ränder am höchsten und am breitesten. Ungefähr
in der Mitte der beiden Gebirgszüge befindet sich eine tiefe Einsattelung,
im Westrand ist's die Zaberner Stiege, im Ostrand ist's die Pforzheimer
Senke. Nördlich dieser Senken steigen die Gebirgszüge wieder bedeutend
höher empor. Beide Ränder werden von zahlreichen tiefeingeschnittenen