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1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
4. Das schwäbische Stufenland.
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es auf die benachbarten Landschaften angewiesen und mußte die fehlenden
Kohlen und Rohstoffe von auswärts herbeiholen. Die Zufuhr von auswärts
ist jedoch erleichtert dnrch die Schiffbarkeit des Neckars, der die ganze Land-
schaft der großen Handelsstraße des Rheines angliedert und mit den kohlen-
und eisenreichen Gegenden des Rheinlandes verbindet. Auch sonst sind die
Verkehrsverhältnisse günstige. Obwohl die Landschaft im Westen durch eine
Gebirgsreihe abgeschlossen wird, so ist doch eine Verbindung mit der benach-
Karten Rheinebene möglich; denn eine ganze Reihe von Eisenbahnen fuhren
durch die Pforten dieser Umwallung hinüber ins Rheinthal.
Zusammenfassung: Erwerbs- und Siedelnngsverhältnisse in dem
schwäbischen Becken.
5. Warum bezeichnen die Bewohner des Neckarlandes das Jura-
gebirge als „rauhe Alb"?
Wo erhebt sich denn das Juragebirge? Das Juragebirge
erhebt sich auf der Grenzscheide zwischen dem schwäbischen Hügellande und
der oberdeutschen Hochebene. Es beginnt am Rheine in der Gegend von
Schaffhauseu und zieht sich in einer Länge von ungefähr 400 km nach
Nordosten bis zum oberen Main. Es wird dnrch das Thal der Wörnitz
in zwei Abschnitte geteilt; der südwestliche Teil desselben heißt schwäbischer
Jura. Dieser Teil wird von den Quellflüssen der Donau durchbrochen.
Woher hat das Gebirge seinen eigentümlichen Namen?
Das Gebirge baut sich auf aus weißem Kalkstein, der den Namen Jurakalk
führt. Unter diesem weißen Jurakalk lagert brauner Jura, und deu Fuß
des ganzen Gebirges umfaßt eine Schicht schwarzer Jura.
Warum wird nun das Jura gebirge als „rauhe Alb"
bezeichnet? Der schwäbische Jura zeigt ein ganz anderes Aussehen als
die benachbarten Gebirge. Er ist kein Waldgebirge, wie der Schwarzwald
und Odenwald; er ist vielmehr ein öder kahler Höhenzug, auf dessen Rücken
sich nur eiu spärliches Pflanzenleben entfaltet hat. Er gehört daher zu deu
traurigsten Gegenden Deutschlands. (Bild von Geistbeck!)
Worin ist diese Unfruchtbarkeit begründet? Infolge der
hohen Lage und des geringen natürlichen Schutzes ist das Klima auf den
Höhen des Gebirges sehr rauh. Der Boden besteht vielfach ans zerklüftetem
Gestein und ist daher meist nicht anbaufähig. Die Ackerkrume der an-
baufähigeu Striche aber ist dünn und wenig nährkräftig und liefert nur ge-
ringe Erträge. Dazu kommt, daß das Gebirge in seinen höher gelegenen
Teilen sehr wasserarm ist. Das Kalkgestein, das so zerklüftet ist, hält das
Wasser nicht fest, sondern läßt es in die Tiefe fahren. Darum ist der
Boden ziemlich trocken.
Was hat diese Unwirtlichkeit zur Folge gehabt? Da die
Erwerbsverhältnisse auf dem Iura sehr ungünstige sind, so ist das Gebirge
auf seinem Rücken auch nur spärlich besiedelt. Nur wenige Dörfer sind
hier zu finden. Dieselben machen aber einen ganz anderen Eindruck als die
Ortschaften des Neckarthales. Niedrige, armselige Gebäude, welche von trocknen
Fritzsche, Handbuch f. d erdkundlichen Unterricht. 5