Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 100

1901 - Langensalza : Beyer
100 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. Außer den ausgedehnten Kohlenlagern, welche sich im mittleren Saar- gebiet finden, weist Lothringen auch sehr ergiebige Lager von Eisenerzen auf. Dieselben liegen auf der liukeu Seite der Mosel und erstrecken sich bis nach Luxemburg hinein. In zahlreichen Eisenbergwerken werden diese Eisenerze teils durch Tagebau, teils durch Tiefbau ausgebeutet, und in vielen Hütten- werken werden die Eisenerze verhüttet. Das Eisenerzlager Lothringens steht hinsichtlich seiner Mächtigkeit in Europa au zweiter Stelle. Es werden jährlich gegen 3 Millionen Tonnen zu Tage gefördert (Vergleich!), und man hat ausgerechnet, daß der unermeßliche Reichtum dieser Eisenlager erst in 700 Jahren erschöpft sein wird. Auch der Reichtum an Eisenerzen ist begründet in dem Gesteinsbau der Landschaft. Wie im schwäbischen Stufen- lande, so sind auch in Lothringen die Erzgänge dem Juragestein eingebettet, nur sind die Erzgänge weit mächtiger als dort. Wie in den Triasschichten Thüringens und Schwabens, so finden sich auch in der lothringischen Trias reiche Salzlager. Das Salz wird an ver- schiedenen Orten als Steinsalz abgebaut (Sßergt. Erfurt!) oder aus der Sole gewonnen. (Vergl. Salzungen!) Wie groß der Salzreichtum der Landschaft ist, geht daraus hervor, daß der Wert des jährlich gewonnenen Salzes ungefähr 1 Million Mark beträgt. (1 Pfd. zu 10 Psg. gerechnet, ergiebt 10 Mill. Pfd. — 100,000 Ztr. oder Sack.) Auch sonst weist Lothringen noch mancherlei wertvolle Bodenschätze auf. So finden sich im oberen Saargebiet reiche Lager von Quarzsand, während an den verschiedensten Orten ergiebige Thonlager vorhanden sind. Der Sandstein der Triasschichten und der Kalkstein der Jurastufe liefert treffliche Bausteine, weshalb zahlreiche Steinbrüche in Betrieb gesetzt worden sind. c) Was hat die ser Reichtum der Landschaft zur Folge ge- habt? Infolge der großen Bodenfruchtbarkeit und des Reichtums an Bodenschätzen sind die Erwerbsverhältnisse in Lothringen sehr günstige. Außer den Erwerbszweigen, welche sich unmittelbar an die Bebauung und Ausnutzung des Bodens (Acker-, Wein-, Obst- und Gemüsebau, Forstwirtschaft, Viehzucht u. s. w.) und an den Abbau der wertvollen Bodenschätze (Berg- bau, Steiubrecherei, Salinenbetrieb u. s. w.) knüpfen und durch diese hervor- gerufen oder begünstigt worden sind, haben sich im lothringischen Stufen- lande auch die verschiedenartigsten Zweige des Großgewerbes zu hoher Blüte entwickelt. Zu besonderer Blüte ist natürlich die Eisenindustrie gelangt, wie aus den großen Eisenwerken ersichtlich ist. Die bedeutendste« Eisenwerke sind die des Freiherrn von Stumm in Neunkirchen (Lage!), in denen mehr als 3000 Arbeiter beschäftigt werden (Vergleich!) Außer der Eisenindustrie ist auch die Glas-, Porzellan- und Steingutfabrikation in Lothringen weit verbreitet. Weil die Erwerbsverhältnisse in Lothringen so günstige sind, so ist die Landschaft auch dicht besiedelt. Es findet sich zwar hier keine Großstadt; aber dafür sind viele volkreiche Mittelstädte anzutreffen. Die bedeutendste ist Metz, das ohne seine Besatzung fast noch einmal so groß ist als unser Altenburg. Außer Metz finden sich eine ganze Reihe von Mittelstädten, welche mehr als 10 000 Einwohner haben. (Welche? Lage?)
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer