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1. Das Deutsche Reich - S. 108

1901 - Langensalza : Beyer
108 I - Abschnitt, Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. sonders Wein-, Obst-, Gemüse-, Hopfen- und Tabakbau betrieben. Die Hälfte der Bevölkerung findet durch die Landwirtschaft Beschäftigung und Erwerb. Infolge der ausgedehnten Waldungen, die fast ein Drittel der Bodenfläche einnehmen, ist auch die Forstwirtschaft weit verbreitet. — Neben der Land- und Forstwirtschaft steht auch die Gewerbthätigkeit in hoher Blüte. Da Bayern an Bodenschätzen und Rohmaterialien nicht sehr reich ist, so hat sich das Großgewerbe zumeist in den größeren Städten des Landes entfaltet, da die günstige Lage und die günstigen Verkehrsverhält- nisse dieser Orte das Aufblühen der Industrie förderten. Diese großen Städte bilden daher auch die Mittelpunkte der bayrischen Jndustriebezirke. Nürnberg ist berühmt geworden durch seine Spiel- und Galanteriewaaren, durch seine Bleistifte und Lebkuchen. München und Regeusburg sind Sitze der bayrischen Eisenindustrie; die Webindustrie wird besonders betrieben in Augsburg, Bamberg. Hof und Kaiserslautern. Glas-, Porzellan- und Stein- gutwaren liefert Pasfau; Amberg ist Hauptplatz der bayrischen Gewehr- fabrikation; Aschaffenburg ist bekannt durch seine Papiere und Schweinfurt durch seine Farben. In ausgedehntem Maße wird die Bierbrauerei be- trieben. Berühmte Bierstädte sind Kulmbach, Hof, Würzburg, Erlangen, Nürnberg und München. f) Bewohner: Die Bevölkerung Bayerns gehört drei Volksstämmen an, die sich durch Muudart, Sitte, Tracht und Wesen von einander unter- scheiden. Den Süden und Osten des Hauptlaudes habeu die Bayern besiedelt; im westlichen Teile haben sich die Schwaben niedergelassen, während das Maingebiet und die Pfalz von Franken bewohnt wird. g) Si edelungen: Die einzelnen Teile Bayerns sind verschieden be- siedelt. Am geringsten besiedelt ist der südlichste Teil Bayerns. Die ge- birgige Beschaffenheit der Gegend, die Rauheit des Klimas und die geringe Fruchtbarkeit des Bodens luden nicht zur Ansiedelung ein; die ausgedehnten Waldungen, die zahlreichen Seen und die weiten Moorflächen verhinderten vielfach eine reiche Besiedelung. Am dichtesten besiedelt ist die Pfalz; denn sie erfreut sich des mildesten Klimas und der größten Fruchtbarkeit. Die Erwerbsverhältnisfe sind in der Pfalz sehr günstige. Ziemlich dicht besiedelt ist auch das Maingebiet. Die Gegenden Bayerns, die durch ein mildes Klima und durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet sind und in denen sich eine lebhafte Industrie entwickelt hat, sind dichter besiedelt als die rauhen, wenig ergiebigen und industriearmen Landesteile. In den bayrischen Jndustriebezirkeu und Frucht- auen finden wir darum auch Bayerns Groß- und Mittelstädte: München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Bamberg, Kaiserslautern, Regens- bürg, Hof, Pasfau, Landshut, Amberg. Erlangen. Speyer. 4. Warum können wir Bayern als die süddeutsche Bormacht bezeichnen? Unter allen Staaten Süddeutschlands ist das Königreich Bayern der größte, sowohl im Hinblick auf seinen Flächengehalt, als auch iu Rücksicht auf seine Bevölkerungszahl.
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