Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
158 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands.
traurigen Hochfläche. Diese Dörfer sind klein und unansehnlich. Die niedrigen
Hütten werden von kärglichen Äckern umgeben, auf denen nur Hafer und
Kartoffeln und etwas Heidekraut gedeihen. Mühselig ist die Bestellung
dieser Felder. Der magere beraste Boden wird umgestochen und angezündet,
und die Asche benutzt der Eiselbewohner als Düuger. Aber nach drei
Jahren ist die Kraft des Bodens erschöpft, und er liefert keinen Ertrag
mehr. Das Feld muß dann lange Jahre brach liegen, ehe es wieder bestellt
werden kann.
3 Worin ist die Unwirtlichkeit der Eifel begründet?
Die Eifel ist nach allen Seiten hin offen und schutzlos deu rauhen
Winden preisgegeben. Diese können ungehindert hereindringen und fegen
dann mit großer Heftigkeit über die waldlose Hochfläche. Die Unwirt-
lichkeit wird erhöht durch die große Feuchtigkeit des Bodens. Das harte
Gestein läßt das Wasser nicht hindurch, sondern hält es fest. Es haben
sich Sümpfe und Moore gebildet, die beständig Feuchtigkeit ausdünsten. Die
hohe schutzlose Lage und die große Nässe des Bodens haben also das rauhe
Klima hervorgerufen. Die sumpfige Beschaffenheit des Bodens bedingt
weiter dessen Unfruchtbarkeit, und aus der Unfruchtbarkeit des Bodens und
aus dem rauhen Klima erklärt sich die Öde der Eisel-Hochflächen.
4. Wie verschaffen sich die Eifelbewohner den notwendigen
Verdienst?
Obwohl der Boden der Eisel-Hochflächen mager und unfruchtbar ist
und nur einen ganz kärglichen Ertrag liefert, so birgt er doch in seinem
Innern mancherlei Schätze, durch deren Hebung und Verarbeitung die Eifel-
bewohner sich den notwendigen Erwerb verschaffen können. Wie im Huns-
rück so wird auch in der Eifel das Schiefergestein an verschiedenen Stellen
von anderen Gesteinsarten durchbrochen. Westlich von Andernach finden sich
ausgedehnte Lavabrüche, in denen die harten Lavasteine losgesprengt und
dann in besonderen Steinhütten zu Mühlsteinen verarbeitet werden.
An anderen Stellen der Eifel — im Brohlthale — da lagert in
der Tiefe der wertvolle Tuffstein oder Traß. In zahlreichen Tuffstein-
brüchen werden diese Steine gebrochen und dann nach dem Brohl-
und Nettethal gebracht. Hier sind zahlreiche Steinmühlen, in denen Steine
zu Pulver gemahlen werden. Das Pulver wird als Mörtel verwandt. Ein
anderes wertvolles Gestein, das man in der Eifel gräbt, ist der Bimsstein.
Dieser wird ebenfalls in den Steinmühlen gemahlen und dann zu Bims-
steinziegeln verarbeitet. Außerdem finden die Eifelbewohner auch in den
zahlreichen Basalt- und Schieferbrüchen des Gebirges lohnende Beschäftigung.
Woher rührt wohl der Reichtum an Lava-, Basalt-, Bims-
und Tuffstein?
Die Lava-, Basalt-, Bims- und Tuffsteinlager der Eisel sind durch
die Gewalt des Feuers geschaffen worden. In altersgrauer Vorzeit sind in