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1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
9. Die Weserlandschaften. 165
Vorbereitung: Die ersten Freiheitskämpfe? Gegen die Römer
haben unsere Vorfahren znm erstenmale ihre Freiheit verteidigen müssen.
Im Süden — an der Donau — und im Westen — am Rheinstrome —
da hatten sich die Römer festgesetzt, und von ihren festen Kastellen aus, die
sie an den Ufern dieser Ströme errichtet hatten, versuchten sie in das Innere
einzudringen und die deutschen Völkerschaften zu unterwerfen. Diese aber
griffen auf Armins Veranlassung zu den Waffen und stellten sich den Feinden
entgegen. Wo wurde der Freiheitskampf ansgefochten? Im Teutoburger
Walde. Die Deutschen hatten Varns in das pfadlose Waldgebirge gelockt,
hatten ihn dort überfallen und vernichteten die römischen Legionen.
Die ersten Einheitskämpfe? Hier in den Weserlandschaften fanden
zum guten Teil die Sachsenkriege Karls des Großen statt; denn im Thale
der Diemel zerstörten die Franken die stolze Eresbnrg und die heilige
Jrminsnl; am Süntel wurde das fränkische Heer von den Sachsen über-
fallen; in den Schlachten bei Detmold und an der Hase endlich wurden die
Sachsen besiegt. Durch den südlichen Teil der Weserlandschaften aber zog
Karl, als er vor den Sachsen fliehen mußte, (et. Frankfurt am Main!)
Warum war aber die Vernichtung der römischen und fränkischen Heere
möglich? (Pfadlose Gebirgsgegenden, die mit dichten Wäldern bedeckt waren.)
Welche Frage drängt sich uns da auf?
Sind die Weserlandschaften noch heute so waldreich?
Darbietung:
I. Stück: Das hessische Waldgebirge.
1. Das Vogeisgedirge.
Unterziel: Der hessische Gebirgsstern.
Als hessischer Gebirgsstern kann das Vogelsgebirge bezeichnet werden.
Dasselbe erhebt sich zwischen Taunus, Spessart und Rhön. Durch das Lahn-
thal und die Wetterau wird es vom rheinischen Schiefergebirge geschieden;
das Fuldathal trennt es vom Rhöngebirge, und das Kinzigthal bildet die
Grenzscheide gegen den Spessart. Das Vogelsgebirge erfüllt fast ganz die
Provinz Oberhessen und erstreckt sich nur mit seinen östlichen und südöstlichen
Ausläufern in die Provinz Hessen-Nassau. Es steigt aus ebener Gegend
empor und bildet einen flach ansteigenden Kegel mit abgestumpftem Gipfel.
Die ausgedehnte Gipfelplatte ist mit einigen Bergkuppen bedeckt, deren
höchster der Taufstein ist, der ungefähr im Mittelpunkt der Platte liegt.
Vom Gipfel aus verlaufen nach allen Richtungen hin wie die Strahlen
eines Sterns zahlreiche Thäler, die von den Flüssen des quellenreichen Berg-
laudes durchfurcht werden. Die Bewohner der umliegenden Ebenen be-
zeichnen das Vogelsgebirge spottweise als das „hessische Sibirien" oder als
„Heidelbeerprovinz". Nnd der Volkswitz behauptet/ daß man auf dem
Vogelsgebirge das letzte Ofenfeuer einen Tag vor Johanni mache, das erste
aber einen Tag nach Johanni. Die ausgedehnte Gipfelplatte ist mit dunklen