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1. Das Deutsche Reich - S. 171

1901 - Langensalza : Beyer
9. Die Weserlandschaften. 171 2. Das Wesersonnenthal und die Göttinger Mulde- 2. Unterziel: Zwei Fruchtauen im Weserbergland. a) Das Wesersonnenthal. Der Hauptstrom der Landschaft ist die Weser, die aus den beideu Zwilliugsflüssen Werra und Fulda entstanden ist. Von Münden ab, wo die Vereinigung dieser beiden Quellflüsse erfolgt, durchbricht die Weser in nördlicher Richtung die letzten Berggruppen des hessischen Waldgebirges und windet sich in engem Thale zwischen den be- waldeten Bergen hindurch. Unterhalb der Diemelmündung, die bei der Stadt Karlshafen erfolgt, erweitert sich das Thal mehr und mehr und bildet schließlich eine weite Ebene, die sich zwischen den Vorbergen des Süntels und des Teutoburger Waldes ausbreitet. Vielfach gewunden durch- zieht der Strom die freundliche Ebene. Blumige Wiesen und fruchtbare Äcker begleiten die Ufer des Stromes und dehnen sich bis an den Fuß der Berge aus, die rechts und links aufsteigen. Die herrlich bewaldeten Berg- massen treten zuweilen ganz nahe an den Strom heran und schließen so kleinere Thalkessel ab, in deren Mitte freundliche Städtchen liegen. Solche Kessel sind z. B. die Becken von Karlshafen, Höxter und Holzminden. Viel- sach sind die Thalwände, die aus rotem Sandstein bestehen, zerklüftet und bilden wunderliche Formen. (Bild: Karlshasener Klippen!) Oberhalb Hameln treten die Weserketten weit zurück, und zwischen ihnen breitet sich die weite Weserebene aus, die sich uach Westen hin noch zwischen das Wiehengebirge und den Teutoburger Wald hineinschiebt. Diese weite Ebene wird wegen ihrer großen Fruchtbarkeit das Sonnenthal der Weser genannt. Sie erinnert uns an den Rheingau. Zwar sind die Höhen nicht mit Reben bekränzt wie im Rheingau; dafür aber umzieht das Laub der Buchen die Berge mit einer grünen Krone, und im Thale und au den Abhängen der Hügel ziehen sich Obstgärten und Obsthaine hin, in denen in der Glut der Sonne saftiges Obst aller Art reift. Zwischen den Vorbergen der Weserketten und den Ufern des Stromes aber breiten sich lachende Fluren aus, auf denen goldene Korn- und Weizenähren sich aus schlanken Halmen neigen. Da- zwischen ziehen in den Fruchtauen saftige Wiesenstreifen hin, auf deuen statt- liche Herden von Rindern und Pferden weiden. Zahlreiche Dörfer und mehrere Städte sind inmitten dieser gesegneten Landschaft aufgeblüht. Die bedeutendsten sind Hameln und Rinteln. Die Weser durchströmt uur den östlichen Teil des Sonnenthals. Unterhalb der Stadt Rinteln wendet sie sich in einem scharfen Knie nach Norden und durchbricht den Gebirgsrücken des Süntels, in einem breiten Durchbruchsthale, das man als Weserpforte bezeichnet. Die beiden Thorpfeiler dieser breiten Pforte werden gebildet von dem Jakobsberge, dem Schlußpfeiler des Ostfüntels, und von dem Witte- kindsberge, dem Endpfeiler des Westsüntels. Zwischen diesen Bergen breitet sich eine fruchtbare Thalebene aus, in der sich längs des Stromes blumige Wiesen und wogende Getreidefelder hinziehen. Da, wo der Strom aus der Pforte heraus in die Tiefebene eintritt, liegt die Stadt Minden, die unter allen Weserstädten die bedeutendste Größe erreicht hat. b) Die Göttinger Mulde. Das Weserbergland hat noch eine zweite Fruchtaue auszuweisen. Es ist dies das Thal der Leine. Als eine breite
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