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1. Das Deutsche Reich - S. 173

1901 - Langensalza : Beyer
9. Die Weserlandscbaften. 173 das Weserbergland als ein ziemlich schmaler Streifen den Fluß. Die westlichen Zuflüsse sind größer als die östlichen. Im Osten zieht sich parallel mit dem Weserthal das Leinethal hin, und so rückt hier die Wasserscheide der Weser noch viel näher als im Westen. Wie kommt es wohl, daß sich im östlichen Teil des Weser- berglands der Leinefluß zu so bedeutender Lauge entwickelt hat? Hier hat sich zwischen dem Ostflügel des Weserberglauds und den Vorbergen des Harzes durch Einbruch (Vergl. Dresdener Thalkessel, Rhein- ebene !c.) eine tiefe Mulde gebildet, welche die vom Eichsfelde kommende Leine ausfüllt. Dadurch ist diese nach Norden abgelenkt worden. Wie kommt es wohl, daß dasweserthal unterhalb Holz- minden so breit ist? Das Sonnenthal der Weser bildet eine breite und tiefe Einsenkung zwischen Süntel und Teutoburger Wald, die in ahn- licher Weise entstanden sein muß als die oberrheinische Tiesebene. Sie hat srüher auch einen Binnensee gebildet, der sich nach und nach entleert hat. Warum biegt die Weser mitten in dieser weiten Ebene plötzlich nach Norden um? Früher hat die Weser die weite Ebeue durchströmt und hat sich in der Gegend von Osnabrück zwischen Ostsüntel (Wiehengebirge) und Teutoburger Wald einen Ausweg gebahnt. Die vom Teutoburger Wald herabfließende Werre und Else brachten viel Schutt und Geröll mit herab, den sie aus dem Grunde absetzten. Dadurch wurde nach und nach der Boden gehoben, und das Wasser der Weser wurde gezwungen, nach Norden zu fließen und sich dort einen anderen Ausweg zu suchen. Wie kommt es wohl, daß die Weserpsorte so breit ist? Die Weser ist ehedem viel breiter gewesen als heute; sie hat ja einst das breite Sonnenthal völlig ausgefüllt. Als sie von ihrem westlichen Laufe ab- gelenkt wurde, wälzten sich ihre gewaltigen Wassermassen über die vorgelagerte Kette des Süntels und durchsägten dieselbe. Da dieser Gebirgszug aus Saud- und Kalkstein besteht, der der Kraft des Waffers nicht so großen Widerstand entgegensetzt, da die Gebirgskette im Vergleich zum rheinischen Schiefergebirge n. a. verhältnismäßig schmal war, so konnte das Wasser eine breite Furche schaffen. Diese Furche ist dann später durch Menschenhand erweitert worden, indem man die Sandsteine des Gebirges, die ein treffliches Baumaterial liefern, brach. Woher rührt die große Fruchtbarkeit des Souuenthales und der Göttinger Mulde? Beide Fruchtauen besitzen eine nähr- kräftige Ackerkrume. Beide Ebenen stellen ja ehemalige Seenbecken dar. Der Boden derselben ist wie im Bamberger und im Fulda-Kessel mit Schwemmland bedeckt. Die Hauptmasse dieses Schwemmlands besteht aus Keuper, der einst die Höhen bedeckte und durch die Flüsse iu das Thal ge- schwemmt worden ist. Dazu kommt noch, daß die beiden Fruchtauen ein sehr mildes Klima besitzen. Durch die vorgelagerten Gebirge (Weserkette, Harz, Harzvorberge) sind beide vor den rauhen Nord-, Nordost- und Ostwinden geschützt. Endlich trägt zu der Fruchtbarkeit noch bei die große Menge der Niederschläge, die begründet ist in der Nähe des Meeres. Welchen Einfluß haben Bodenbeschaffenheit und Klima auf die Bebauung ausgeübt? Das Sonnenthal und die Göltinger
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