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1. Das Deutsche Reich - S. 181

1901 - Langensalza : Beyer
10. Thüringen. 181 sind sehr reich an Beeren, insbesondere an Heidel- und Preißelbeeren. — Schneekopf: An den Abhängen des Schneekopfs sind tiefe Schluchten, in denen sich der Schnee lange hält. - Jnselsberg: Aus einer Gruppe von Bergen ragt er mit seinen dicht bewaldeten Abhängen majestätisch hervor wie eine Insel aus dem Meere. — (Jnselsberg eine Verstümmelung des Wortes Emsenberg: Der Berg, von welchem der Emsenbach herabkommt.) Warum trägt der Schneekopf aus seinem Gipfel und in seinen Schluchten so lange Schnee? Der Schneekopf liegt auf der Nordostseite des Gebirges und wird von dem höheren Beerberg verdeckt; die Sonne kann daher nur schwer in die Schluchten hineindringen. Welchen Einfluß hat dies wohl auf die Bodeube schaffen- heit ausgeübt? Auf dem Gipfel des Schneekopfs finden sich viele sumpfige und moorige Stellen; in der Nähe desselben ein ausgedehntes Torfmoor, die sogenannten Teufelskreise. Wie kommt es, daß auf dem Thüringer Wald fo zahl- reiche Flüsse entspringen? Die ausgedehnten Wälder halten be- deutende Mengen der Niederschläge fest; in den vielen Moorgründen und Moorwiesen des Gebirges sammelt sich das Wasser. Wald und Moor bilden also die Wasserbehälter, welche die zahlreichen Bäche und Flüsse des Gebirges speisen. Welche Eigentümlichkeiten weist die Bewässerung des Thüringer Waldes auf? In der Nähe der höchsten Berge finden sich stets mehrere Quellen. So ist der Jnselsberg und seiue Umgebung der Quellmittelpunkt für die Horsel, den Erbstrom, die Schmalkalde und Trnse; am Beerberg und Schneekopf entspringen Gera. Ilm, Hasel und Schleuse, und in der Nähe des Kieserle finden sich die Quellen der Schwarza, Werra, Jtz und Steinach. Auch Wetzstein, Kulm und Döbra sind Quell- Mittelpunkte verschiedener Gebirgsslüsse. Von diesen Quellmittelpuukteu aus laufen die einzelnen Bäche strahlenförmig nach verschiedenen Seiten hin aus, vereinigen sich in einem Kessel zu einem Flusse, durchbrechen dann die Parallelzüge und schaffen sich so einen Ausweg aus dem Gebirge. Wie kommt es, daß die Thäler so tief und gewunden sind? Die zahlreichen Thäler des Thüringer Waldes sind von dem Wasser geschaffen worden. Das Wasser hat sich dabei tief in das Gestein des Ge- birges eingegraben und nach und nach die tiefen Thalrinnen ausgewaschen. Dabei sind dem Wasser mannigfache Hindernisse in den Weg getreten (Fels- blöcke, Bäume :c.), die es umgehen, mußte. Da das Wasser stets den tiefsten Punkt aufsucht, so behält es nur selten auf größere Strecken seine Richtung bei; es wird häusig von seinem Wege abgelenkt und gezwungen, sich in Windungen fortzubewegen. Welchen Wert haben die zahlreichen Bäche und Flüsse für das Gebirge? Die zahlreichen Bäche und Flüsse gliedern das Ge- birge und machen es dadurch schön. Durch die Flüsse wird aber auch die Wegsamkeit des Gebirges erhöht und der Verkehr in demselben erleichtert. Denn die Flußthäler gestatten die Anlage zahlreicher Straßen und Eisen- bahnen, die meist bis auf den Kamm des Gebirges führen; es wird dadurch aber auch der Übergang über das Gebirge erleichtert. — Die Flußthäler
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