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1. Das Deutsche Reich - S. 271

1901 - Langensalza : Beyer
13. Die Staaten Mitteldeutschlands. 271 c) Ein dichtes und vielmaliges Netz von Kunststraßen mit zahlreichen Verkehrsmittelpuukten überzieht das Laud und er- leichtert den Verkehr. 2. Worin ist diese Mannigfaltigkeit in den natürlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen begründet? a) Die natürliche Mannigfaltigkeit. Worin tritt sie hervor? Wo- durch ist die Mannigfaltigkeit in der Bodengliederung hervorgebracht worden? (Einwirkung des Wassers auf die Gestaltung der Bodenform. Einfluß des Gesteinsbaues aus den Wechsel der Formen.) Worin ist aber der Reichtum an Gewässern begründet? Worauf beruht die Verschiedenheit des Ge- steinsbaues? Welche Schichten hat das Feuer geschaffen? Welche sind vom Wasser aufgebaut worden? Leuer und Wasser haben gemeinsam die bunte Mannigfaltigkeit in dem Bodenausbau und in der Bodengliederung her- vorgebracht und fo die vielgestaltigkeit in der Bodensorm Mitteldeutsch- lands geschaffen. b) Die politische Mannigfaltigkeit ist ein Ergebnis der gefchicht- lichen Entwickelung Deutschlands. Diese politische Zersplitterung wurde aber begünstigt durch die Mannigfaltigkeit der Bodengestaltuug. (Vergl. hierzu: Die süddeutschen Staaten.) Der Lntwickeluugsgang unseres deutschen Volkes und die Ligenart des deutschen Landes haben die Mannig- faltigkeit in der politischen Gliederung Mitteldeutschlands bewirkt. c) Die wirtschaftlichemannigfaltigkeit. Die Mannigfaltigkeit des Gesteinsbaus bedingt zunächst den Reichtum au Bodenschätzen, an Wasser- kräften und an fruchtbarem Ackerland. Auf Grund dieser Mannigfaltigkeit wurde die Entstehung und Ausbreitung der verschiedenartigsten Erwerbs- zweige hervorgerufen. Der fruchtbare Boden veranlaßte zum Ackerbau und zur Viehzucht, die beide allmählich an Ausdehnung gewannen und sich in mannigfache Zweige spalteten. Der Reichtum der Gebirge an nutzbaren Mineralien führte zum Bergbau, und das Vorhandensein zahlreicher Roh- stosse, welche Landwirtschaft und Bergban lieferten, und der Reichtum an Wasserkräften ließ das Gewerbe emporblühen, das sich allmählich zum Groß- gewerbe entwickelt hat. Der Reichtum an nutzbaren Mineralien, an er- giebigem Ackerland und an starker Wasserkraft gestattete die «Lntwickelung und vielseitige Ausgestaltung der Lrwerbsverhältnisse. Die Mannigfaltigkeit in den Siedelungsverhältnissen ist begründet in der Natur des Landes. Die Haus- und Dorfanlage der einzelnen Volks- stämme richtete sich nach der Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit des Landes. (Beispiele!) Die Volksdichte der einzelnen Gegenden ist gleichfalls dadurch veranlaßt worden (Rhön, Eichsfeld, Sudeten — Erzgebirge, Thüringer Wald, schleiche Ebene und schleiche Heide u. s. w.). Beeinflußt wurde die Be- siedelung des Landes auch durch die Erwerbsverhältuisse. Wo diese günstig waren (Rheinland-Westfalen, Schlesien, Sachsen u. s. w.), da wurde das Laud stark besiedelt, da sinden wir die großen volkreichen Industriestädte und Fabrikdörfer. Wo die Erwerbsverhältnisse weniger günstig waren (Westerwald, Venn, Eichsfeld, Heidegegenden n. s. w.), da haben sich nur kleine Ortschaften entwickelt. Die Vielgestaltigkeit in der Bodensorm und
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