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1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
14. Das westelbische Tiefland.
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Darbietung:
I. Stück: Die Heiöe- und Moorgegenden Meöersachsens.
1. Woher hat Niedersackisen seinen Namen?
Niedersachsen liegt im norddeutschen Tieflande und ist im Gegensatz zu
Obersachsen ein niedriges Land. In seinem östlichen Teile wird es von
einem niedrigen Höhenzuge durchzogen, der sich bis zur Weser hinzieht.
Westlich dieses Stromes bildet das Land eine weite Tiefebene, die sich bis
nach Holland hinein fortseht. Nach Norden zu wird das Land immer
niedriger. Die ganze Landschaft, welche mit dem Namen Niedersachsen be-
zeichnet wird, bildet den westlichen Teil der großen norddeutschen Tiefebene,
welche sich zwischen den deutschen Mittelgebirgen und dem Nord- und Ost-
seestrand von der West- bis zur Ostgrenze Deutschlands erstreckt und mit
den großen Tiefländern West- und Osteuropas zusammenhängt.
sachliche Vertiefung: Woher haben also diese beiden Länder
ihren Namen? Die beiden Landschaften, die den Namen Sachsen tragen,
haben ihren Namen nicht bloß von dem Volke, sondern anch von der Natur
des Landes erhalten. Weil das neue Sachsenland dem deutschen Mittel-
gebirge angehört und höher gelegen ist, heißt es Obersachsen; weil das alte
Sachsenland einen Teil des norddeutschen Tieflandes bildet, also eine
niedrigere Lage hat, wird es Niedersachsen genannt.
Wie kommt es nur, daß hier am Nordfuße des mittel-
deutschen G e birgslandes sich ein so weites Tiefland ausdehnt?
Vor vielen tausend Jahren war das deutsche Tieftand vom Meere überflutet,
dessen Wellen sich an der mitteldeutschen Gebirgskette brachen. Im Laufe
der Jahrtausende wurde aber der Meeresboden allmählich höher und ragte
schließlich aus dem Wasser heraus (cf. Sandbänke im Flusse der Heimat!).
Dadurch wich das Wasser nach und nach zurück. So wurde allmählich durch
Hebung des Meeresbodens das ganze Gebiet, das wir heut als norddeutsches
Tiesland bezeichnen, freigelegt.
Inwiefern wird dies durch die Bodengestalt der Laudschaft
bestätigt? Die südlichen Teile des Tieflandes sind höher gelegen als die
nördlichen, das Land fällt also nach Norden zu ab.
Welchen Einfluß hat diese Abdachung des Landes gehabt?
Die Flüsse der Landschaft folgen der Abdachung des Landes und schlagen
nördliche oder nordwestliche Richtung ein.
Zusammenfassung: Die Lage und Bodengestalt Niedersachseus.
2. Warum konnte sich gerade hier so lange altdeutsches Wesen
erhalten?
Das Land war in alter Zeit ziemlich abgeschlossen und unwirtlich. Im
Norden hinderte die weite und stürmische Nordsee den Zugaug in das Land;
im Süden waren die waldreichen und weglosen Gebirge dem Eindringen
ins Sachsenland hinderlich; im Osten versperrte die breite, tiefe Elbe- mit
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