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1. Das Deutsche Reich - S. 319

1901 - Langensalza : Beyer
15. Das ostelbische Tiefland. 319 Woher rührt wohl die sumpfige Beschaffenheit? Häufige Niederschläge, die bedingt sind durch die Nähe des Meeres. — Zahlreiche Überschwemmungen durch die Flüsse, die leicht über die flachen Ufer treten und das niedrige Land überfluten. Wie können sich die Bewohner vor den Gefahren der Über- schwemmungen schützen? Man führt zu beiden Seiten der großen Flüsse hohe Dämme ans. Beschreibung derselben; Vergleich mit den Deichen an der Nordseeküste. (Erinnerung an die Kanalisierung der heimatlichen Gewässer.) Wie ist in den sumpfigen Niederungen ein Verkehr möglich? In den sumpfigen Niederungen der Memel wird der Verkehr von Ort zu Ort meist auf Kähueu vermittelt. (Ausmalen!) Während des Winters bilden Schlitten und Schlittschuh die hauptsächlichsten Verkehrsmittel. — Wie aber, wenn das Eis nicht trägt oder die Flüsse übertreten? Dann sind die Be- wohner oft wochenlang vom Verkehr mit der Außenwelt abgeschnitten. Warum finden sich in der Memel-Niederung so ausgedehnte Wiesenflächen? Die Memeluiederuug gleicht den Marschen. Der Boden liegt sehr tief und ist ganz flach; die Niederschläge sind sehr bedeutend; das Klima ist rauh und weist scharfe Gegensätze auf. Dem Graswuchs schaden Feuchtigkeit und Rauheit weniger als dem Getreide. Wie kommt es, daß in der Weichselniedernng neben Weizen auch Zuckerrüben, Raps und Tabak gebaut werden? Das Klima der Weichselniederung ist milder, weil der vorliegende Landrücken das Ein- dringen der kalten Ostwinde verhindert. Welchen Einfluß hat die große Fruchtbarkeit des Niederungs- gebietes auf die Erwerbsverhältnisse ausgeübt? Außer den einzel- nen Zweigen der Landwirtschaft haben sich in der preußischen Niederung auch verschiedene Zweige des Großgewerbes entwickelt. Der ausgedehnte Anbau der Zuckerrüben, des Tabaks, des Flachses und des Roggens ließ zahlreiche Zuckerfabriken, Tabakfabriken, Flachsspinnereien und Brennereien erstehen, in denen die einheimischen Rohstoffe verarbeitet werden. Infolge des Holzreichtums der Landschaft sind Papier- und Zündholzfabriken ent- standen. Der ausgedehnte Ackerbau bewirkte die Gründung von Maschinen- sabriken, in denen landwirtschaftliche Geräte aller Art hergestellt werden. Die ausgedehnte Viehzucht ließ die Gerberei aufblühen und führte zur Er- richtung großer Molkereien. Es entwickelte sich infolgedessen auch ein leb- hafter Handelsverkehr; denn es mußten viele fehlende Rohstoffe herbeigeholt, die Erzeugnisse der Industrie und der Landwirtschaft verschickt werden. Das hatte auch einen günstigen Einfluß aus die Besiedelung. Wir finden in dem Niederungsgebiet eine ganze Reihe von Mittelstädten. Eine Stadt zählt mehr als 50 000; es ist das gewerbreiche Elbing. Füns Städte weisen mehr als 20 000 Einwohner aus: Thorn (30), Tilsit (34), Grandenz (32). Jnsterburg (25), Memel (20). und sechs Städte zählen mehr als 10 000 Einwohner: Gumbinnen, Braunsberg, Dirschau, Marieuburg, Kulm und Marienwerder. (Natürlich ist die Lage genau anzugeben!) Warum liegen die Weichselstädte meist abseits vom Strome? Die Weichsel tritt oft infolge von Hochwasser und Eisgang über ihre Ufer und überschwemmt die ganze Niederung. Darum siud die Weichselstädte
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