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1. Das Deutsche Reich - S. 360

1901 - Langensalza : Beyer
'360 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. lichen Verkehre mit der ganzen Welt. Denn die Meere sind die bequemsten und billigsten Handelswege. Dagegen sichert die Meeresgrenze unser Vater- land vor feindlichen Angriffen. Denn von der See ans ist das Land am schwierigsten anzugreifen, nach ihr hin aber am leichtesten zu verteidigen. Die Meeresgrenze ist also für uns sehr günstig. Stehen die Fluß grenzen den Meeresgreuzen an Wert gleich? In früherer Zeit bildeten Ströme, besonders wenn sie breit, tief und reißend waren, für den Verkehr bedeuteude Hindernisse und erhöhten so auch die Sicherheit des Landes. In neuerer Zeit aber, wo zahlreiche seste Brücken über diese Ströme führen und jede Armee durch Schiffbrücken den Fluß überschreiten kaun, bilden die Flüsse weder Verkehrshindernisse, noch gewähren sie dem Lande einen sichern Schuh vor feindlichen Angriffen. Welche Vorteile und Nachteile bieten die Gebirgsgrenzeu für die Sicherheit des Landes und für den Verkehr? Die Gebirge bilden natürliche Wälle; denn sie schützen das Land vor Angriffen von außen her und erleichtern die Verteidigung. Gebirge erschweren großen Heeren das Vordringen und hindern die freie Entfaltung ihrer Thätigkeit, da sie nur auf Thäler und Pässe angewiesen sind. Diese aber lassen sich durch Festuugs- werke sperren. — Wie die Gebirge ein Land vor feindlichen Angriffen schützen, so erschweren sie andererseits aber anch den Verkehr mit den Nach- barstaaten. Sie sind nur an einzelnen Stellen zu überschreiten, nämlich dort wo Thäler und Pässe es gestatten; die Anlage künstlicher Verkehrsstraßen ist oft nur unter Überwindung großer Schwierigkeiten möglich und mit großen Kosten verknüpft. Wie kommt es, daß die deutschen Grenzgebirge dem Verkehre nur geringe Hindernisse bieten? Die Gebirge sind nicht allzuhoch; sie weisen zahlreiche Thäler auf, die bis auf den Rücken hinaufführen; zahlreiche tiefe Senken und Einsatteluugeu im Kamme erleichtern das Überschreiten. — Auch die Alpen sind leicht zugänglich. Die zahlreichen Quer- und Längs- thäler, welche das Gebirge gliedern, führen weit in die Gebirgsketten hinein; viele berühren sich gegenseitig aus dem Rücken und werden durch Eiusenkuugeu oder Joche miteinander verbunden. Dadurch ist das Überschreiten der Ketten möglich, und so kann man leicht aus einem Thale in das andere gelangen. Welche Übergaugsstraßeu sind für den Handel und Verkehr von besonderer Bedeutung? Alpenstraßen: Füßen — Ehrenberger Klause — Oberinnthal; Partenkirchen im Loisachthale — Fernpaß — Ober- innthal; Mittenwald — Scharuitzpaß — Innthal. — Paß von Tirschen- reuth , Furth und Eisenstein im Böhmerwald. — Paß von Elster, Johann- Georgenstadt. Weipert, Moldau und Nollendorf im Erzgebirge. — Paß von Landeshut, Reinerz, Mittelwalde in den Sudeten. — Burgundische Pforte zwischen Iura und Wasgenwald, Paß von Zabern im Wasgenwald, Senke von Kaiserslautern in der Haardt. Welche Vorteile und Nachteile bietet die Offenheit der Ost- und Westgrenze? Die Ostgrenze und der größte Teil der Westgrenze sind offen und bieten für den Verkehr keinerlei Hindernisse und Schwierigkeiten. Sie entbehren aber infolgedessen auch des natürlichen Schutzes, das Reich
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