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1. Das Deutsche Reich - S. 371

1901 - Langensalza : Beyer
18. Das Deutsche Reich. 371 land weist sechs größere Steinkohlengebiete auf: das rheinisch-westfälische Steinkohlengebiet, das sich längs der Ruhr und Lippe hinzieht und jeuseit des Rheines mit dem Aachener Becken sein Ende erreicht, das Saarkohlen- becken, das bis in das Reichsland und in die bayerische Pfalz hinüberreicht, das Zwickauer Kohlengebiet, das sich bis in die Nähe von Chemnitz erstreckt, das Dresdner Kohlenbecken, das sich im Planenschen Grunde ausbreitet, das niederschlesische oder Waldenburger Becken im Waldenburger Bergland und das oberschlesische Becken auf der oberschlesischeu Platte. Diese Kohlenlager liefern jährlich eine Gesamtausbeute von ungefähr 100 Millionen Tonnen. Ausgedehnte Braunkohlenlager finden sich besonders in Südbayern am Nordrande der Alpeu, in der thüringisch-sächsischen Tieflandsbucht, in der Niederlausitz und in der Umgebung vou Frankfurt an der Oder. Die Ge- samtausbeute der deutschen Braunkohlenlager beläuft sich jährlich auf unge- fähr 30 Millionen Tonnen. Hinsichtlich der Kohlengewinnung ist unser deutsches Vaterland das dritte Land der Erde und wird darin nur von Großbritannien und den Vereinigten Staaten Nordamerikas übertroffen. — An verschiedenen Stellen Deutschlands finden sich auch ausgedehnte Eisenerz- lager. Reich an Eisenerzen ist das Rnhrkohlengebiet, das Siegerland, die Gegend an der mittleren Lahn, das lothringische Stufenland und die ober- schlesische Platte. Kleinere Eisenlager finden sich noch im Harz, im Erz- gebirge, Frankenwalde, in der Oberpfalz und im Jura; außerdem lagert an verschiedenen Orten z. B. in der niederschlesifchen Heide unter der Decke der Sumpfmoore Raseneisenstein. Mit seiner Roheisenproduktion nimmt Deutsch- land in der Welt die 3. Stelle ein. Nächst dem Eisen ist das Zink das wichtigste Metall. In der Zinkerzförderung steht Deutschland an der Spitze aller Länder der Erde; denn es fördert ungefähr die Hälfte der ge- samten Zinkerze. Die Hauptmasse liefern Oberschlesien und das Rheinland. In der Gewinnung von Blei übertrifft Deutschland mit Ausnahme von Spanien alle Länder Europas. Die Hauptgebiete der deutschen Blei- gewinnung sind das rheinische Schiefergebirge, die oberschlesische Platte, der Oberharz und das Erzgebirge. Auch in der Kupfergewinnung wird unser deutsches Vaterland in Europa nur von Spanien übertroffen. Das wichtigste Kupferbergbaugebiet Deutschlands ist die Grafschaft Mansfeld; außerdem wird im Oberharz, im Thüringer Wald und im Westerwald Kupfer ge- Wonnen. Silber gewinnt Deutschland unter allen europäischen Staaten am meisten. Die Hauptgebiete des deutschen Silberbergbaues sind das Erz- gebirge, der Oberharz und die Grafschaft Mansfeld; in kleineren Mengen wird das Silber auch gewonnen im Westerwald und auf der oberschlesischeu Platte. Reich ist Deutschland besonders auch an Salz, das als Stein- und Quellsalz gewonnen wird. Die ausgedehntesten Steinsalzlager hat die Land- schast Obersachsen aufzuweisen. In den Steinsalzbergwerken zu Staßsurt und Erfurt werden alljährlich ungefähr 500 000 t Steinsalz zu Tage ge- fördert. Weit Verbreiter ist die Gewinnung von Quellsalz aus der Sole, die in verschiedenen Landschaften reichlich quillt. Salzquellen finden sich z. B. in Thüringen bei Salzungen, Erfurt. Halle, Sulza u. s. w., im Alpen- vorlands bei Reicheuhall und Berchtesgaden, im schwäbischen Stufenlande bei Hall im Neckarthale, im lothringischen Stufenlande bei Dieuze, im 24*
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