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1. Länderkunde von Europa - S. 143

1904 - Langensalza : Beyer
Die Tieflandsbecken. 14a Ob die übrigen Teile der Pyrenäenhalbinsel von der Natur günstiger ausgestattet sind als das Tafelland? Das Ebrobecken und die Pyrenäen. Im Nordosten schließt sich an das Iberische Tafelland ein weites Becken, das gleich dem Tafellande ringsum von Gebirgszügen eingeschlossen wird. Vom Iberischen Tafellande wird es durch das Iberische Scheidegebirge getrennt; im Osten wird es durch das Katatonische Küstengebirge abgeschlossen; den Nordrand des Beckens bildet das Hochgebirge der Pyrenäen. Durchströmt wird das Becken vom Ebro, der vom Kantabrischen Gebirge herabkommt und im Unterlaufe das Küstengebirge durchbricht. Auf der rechten Seite fehlen größere Zuflüsse. Im Mittellaufe wird der Fluß von dem Kaiferkanal be- gleitet. Das Becken ist wenig besiedelt. Inmitten desselben hat sich nur eine Stadt zu bedeutender Größe entwickelt. Es ist Zaragoza. Im Norden des Beckens steigen die Pyrenäen in steilen Stufen auf. Sie erstrecken sich vom Golf von Biscaya zum Mittelmeer. Ihre höchste Höhe erreichen sie in der Mitte. Hier steigen sie in der Ma le dettagruppe bis zu einer Höhe von 3400 m empor. Am niedrigsten sind sie in ihrem westlichen Teile. Trotz ihrer bedeutenden Höhe fehlen den Pyrenäen ausgedehnte Gletscher und Schneefelder. Nur wenig Wege führen über den langen Gebirgszug, der Spanien von Frankreich scheidet. Die Hauptstraßen um- gehen das Gebirge an seinem westlichen und östlichen Ende. sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß sich zwischen Tafelland und Pyrenäen ein so tiefes Becken findet? Wie die obere Rhein- ebene und die Rhonesenke ist auch das Ebrobeckeu durch Einsturz entstanden. Zu jener Zeit, da die Pyrenäen aufgefaltet wurden, stürzte hier das Land in die Tiefe, und es bildete sich das weite Becken. Was mag wohl jenes Becken vorzeiten gewesen sein? Das Ebrobecken war vorzeiten ein Binnensee wie die obere Rheinebene, die Ungarische Tiesebene und der böhmische Kessel. Wie mag sich derselbe entleert haben? Ganz in derselben Weise wie die Rheinebene und der böhmische Kessel. Als das Becken durch die Flüsse der Pyrenäen und der übrigen Gebirge ausgefüllt worden war, strömte im südöstlichen Teile das Wasser über den Ostrand hinab zum Meere. Mit feiner Kraft durchsägte es das Küstengebirge und bahnte sich so einen Ausweg. Welcher Art wird demnach der Boden des Ebrobeckens sein? Der Boden des Ebrobeckens ist von den Schuttmassen bedeckt, die einst durch die Flüsse von den Gebirgen herabgeführt worden sind. Er setzt sich demnach aus den verschiedensten Bodenarten zusammen, ist stellenweis sandig und kalkig, stellenweis aber auch mit Ton und Mergelschichten untermischt. Welchen Einfluß muß dies auf die Bodenfruchtbarkeit aus- geübt haben? Die Bodenfruchtbarkeit des Ebrobeckens ist ungleichmäßig; neben ergiebigen und fruchtbaren Landstrecken finden sich auch unfruchtbare. Welche Nachteile hat die allseitige Abgeschlossenheit des Beckens im Gefolge gehabt? Die allseitige Gebirgsumwallung hält die Regenwolken ab, und darum hat das Ebrobecken gleich dem Iberischen Tafellande unter großer Regenarmut zu leiden.
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