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1. Länderkunde von Europa - S. 158

1904 - Langensalza : Beyer
158 11. Italien. 3, Welche Vorzüge besitzt Italien und worin sind diese begründet? Die Poebene, Italiens Garten. Den Norden Italiens nimmt ein weites Tiefland ein; es ist die Poebene. Dieselbe breitet sich aus zwischen den Mittelalpen und dem Apennin, zwischen den Westalpen und dem Adriatischen Meere und erstreckt sich ostwärts bis an den Fuß des österreichischen Karstlandes. Durchströmt wird die lombardische Ebene von dem Po, der in gewundenem Laufe zwischen flachen und niedrigen Ufern dahinfließt. Das Ufergelände ist vielfach versumpft, namentlich im Unter-- laufe. Hier bildet er ein sumpfiges Delta und ergießt sich in 9 Armen ins Meer. Von den Rändern der Tiefebene fließen dem Po zahlreiche Nebenflüsse zu. Die größten empfängt er von den Alpen. Unter den Alpen- zuflüfsen sind der Ticino, die Ad da, der Oglio und der Min cio die bedeutendsten. Diese fließen durch mannigfaltig gegliederte Seen, die am Südfuße Der Alpen gelegen sind. Von den Apenninzuflüssen sind der Tanaro und die Trebbia die bedeutendsten. Der nordöstliche Teil der Tiefebene wird von der unteren Etfch, die sich bei ihrer Mündung mit dem Podelta vereinigt, und einigen Küstenflüssen (Brenta, Piave und Tagliamento) durchflössen. Die Küste der Ebene ist sumpfig und wird von Strandseen und Lagunen umsäumt, die durch Sandbänke (Lidi) vom Meere getrennt sind. Die Poebene ist sehr dicht besiedelt; zahlreiche Dörfer und Städte haben sich hier entwickelt. Vier der Städte sind zu Großstädten heran- gewachsen, nämlich Tnrin, Mailand, Venedig und Bologna. Unter den zahlreichen Mittelstädten sind im nördlichen Teil der Ebene besonders Pavia, Mantua, Verona. Padua und Brescia zur Bedeutung ge- langt, während im südlichen Teile der Ebene Alessandria, Piacenza, Parma und Modena Berühmtheit erlangt haben. sachliche Vertiefung: Wie kommts, daß sich zwischen Alpen und Apennin ein so weites Tiefland ausdehnt? Die Poebene war einst ein Meerbusen des Adriatischen Meeres, dessen Küsten von den Alpen und dem Apennin gebildet wurden. Die nach Süden geöffneten Täler der Alpen waren gleich den Fjorden Skandinaviens von Gletschern und Schnee- feldern umrahmt. Die Gletscher und die Flüsse haben durch die ungeheuren Schuttmassen, die sie von den Gebirgen herabführten, den ehemaligen Meer- bufen ausgefüllt und so in gemeinsamer Arbeit das Tiefland aufgebaut. Wie kommts, daß der Po nahe am Südrande der Ebene hinfließt? Die Ausfüllung der Poebene erfolgte von drei Seiten her, es arbeiteten gemeinsam daran die Flüsse der Westalpen, Mittelalpen und des Apennins. Die Schuttmassen, die von den Alpenflüffen herabgeführt wurden, waren weit größer als die Geröllmasfen der Apenninflüsse. Deshalb wurde der nördliche Teil des Busens höher aufgeschüttet als der südliche. In- solgedessen bildete sich die tiefste Rinne näher am Südrande. Welchen Einfluß mußte dies auf den Lauf und die Richtung der Flüsse ausüben? Die Alpenznflüsse sind bedeutend länger als die Apenninzuflüsse und schlagen, sobald sie aus dem Gebirge ins Tiefland eintreten, Südostrichtuug ein.
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