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1. Theil 2 - S. 278

1875 - Leipzig : Brandstetter
278 sein preiswürdiger Sohn Manfred, offenbarend Den Adel und die Nichtigkeit ihres Sinnes, folgten, so lange ihnen das Glück treu blieb, beut was menschlich ist, nicht dem was thierisch ist, und mühten sich, ihre hohe Majestät zu behaupten, weil sie eblen Herzens und mit allen Grazien begabt waren." Friedrich war achtzehn Jahre alt, als er, wie schon erzähl: waro, nach der Aufforberung der Deutschen und des Papstes sein mütterliches Reich verließ. Der in Deutschland hülflos Ankommenbe, mehr durch beti Willen Anberer als durch eigene Macht erhöht, wie er es war, bürste um so weniger hoffen, die gewaltigen Fürsten und Prälaten in eine unterwürfige Stellung von seinem Hofe zu bringen; vielmehr war er selbst im höchsten Grabe abhängig von der päpstlichen Gewalt und trotz der erreichten Herrscherwürbe waren Friebrich's Tage unter solchen Umstänben unsicher und schwankenb genug. Nachbem die ersten nöthigsten Anorbnungen in Deutschland getroffen waren, kehrte Friedrich nach Italien zurück, wo ihn die Verhält-niffe seiner Erblänber und die kirchlichen Streitigkeiten acht Jahre lang zurückhielten. Nach dem Willen des Papstes Honorius hatte sich Friedrich mit Jolanta, der Tochter Johann's von Brienne, Titulaturkönigs von Jerusalem, vermählt und, um auch hierin dem sehnlichen Wunsche des Papstes zu genügen, selbst den Titel eines Königs von Jerusalem angenommen und einen Kreuzzug versprochen, ein Versprechen, welches in der Folge die verberblichsten Zwistigkeiten herbeiführte, ba Friedrich, durch seine Regierungssorgen und Pflichten anderweitig in Anspruch ge nommen, mit der Erfüllung desselben sieben Jahre lang zögerte. Der Streit zwischen Kaiser und Papst wurde anfangs mit Mäßig feit geführt. „Wenn Du klagst/' schrieb Honorius an Friedrich, „wir bürbeten Dir schwere und unerträgliche Lasten auf, für welche wir selbst nicht einen Finget bewegen mochten, so vergissest Du Deine freiwillige Annahme des Kreuzes, die nachsichtige Verlängerung der Fristen, die Bewilligung des geistlichen Zehnten, die Verwenbung unserer Gelber und den Eifer und die Thätigkeit unserer Brüder im Predigen für die Annahme des Gelübbes. Du nennst Dich den Abvocatus der Kirche. Bebente aber, daß dieses nichts Anberes heißt, als Beschützer der Kirche, und daß dieser Schutz zunächst im Erhalten ihrer Rechte besteht." Wahrettb der Verhandlungen über den bevorstehenden Kreuzzug starlt Honorius (18. März 1227); ihm folgte Gregor Ix., aus dem Hause der Grafen Segni, ein stolzer und unnachgiebiger Priester, dem die christliche Milbe wenig am Herzen lag, besto mehr aber die Macht der päpstlichen Herrschaft. Friedrich gab seinen Mahnungen nach und ging mit einem Kreuzheer noch in betreiben Jahr zu Schiffe. Allem eine Seuche, die sich unter den Kreuzfahrern verbreitete und den Kaiser selbst, wie besten Fteunb Subwig, Lanbgrafen von Thüringen, ergriff veranlaßte ihn, wieber umzukehren. Der Lanbgraf starb zu Otranw.
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