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1. Theil 2 - S. 396

1875 - Leipzig : Brandstetter
396 14. Ungarn und Türken. Indessen hatte sich in Asien abermals ein kriegerischer Volksstamm erhoben, der, bald nach Europa herüberdrängend, die civilisirten Länder mit Barbarei und Verheerung bedrohte. Der Türke Osman gründete um's Jahr 1330 in Vorder-Asien ein Reich, welches von ihm das osma-nische oder ottomanische heißt. Sein Sohn Urchan errichtete treffliches Fußvolk, die Janitscharen, mit welchen er wilde Raub- und Streifzüge nach Europa unternahm. Darauf zog Murad I. mit großer Macht über den Hellespont, und obgleich Serben, Bulgaren und Albanier sich gegen ihn erhoben, gelang es ihm doch, seine Residenz in Adrianopel zu nehmen. Sultan Bajesid I. machte die slavischen Länder bis an die Donau zinspflichtig, belagerte aber vergebens Constantinopel sieben Jahre lang. . . , Das griechische Reich, beinahe nur noch auf seine Hauptstadt beschränkt, in Sittenlosigkeit und Schwäche versunken, vermochte die Barbaren auf die Länge nicht mehr zurückzuhalten. Zum Glück für Europa erhob sich jedoch im vierzehnten Jahrhunderte Ungarn mit großer Kraft, um eine Schutzmauer für die Christenheit zu werden. Hier war mit dem Jahre 1301 unter Andreas Iii. das arpadifche Haus erloschen, und nach achtjährigen Parteikämpfen folgten Könige aus dem Hause Anjou; Karl I., ein Urenkel jenes Karl's von Anjou, der die Hohenstaufen aus Neapel verdrängte, war der erste dieses Geschlechtes auf dem ungarischen Throne. Er und sein Sohn Ludwig der Große hoben die königliche Macht und gaben dadurch dem Lande nach Innen und Außen Stärke und Ansehen. Ludwig dehnte das Reich bis an's adriatische Meer aus und verdrängte die Venetianer aus dem dalmatischen Küstenlande. Als darauf sein Bruder Andreas, der mit der Königin von Neapel Johanna I. vermählt war, wahrscheinlich mit Wissen seiner Gemahlin meuchlings um's Leben kam, unternahm er einen Rachekrieg und gewann Neapel, ließ sich aber vom Papste bereden, die Eroberungen seiner Schwägerin wieder zurückzugeben. Dafür erwarb er, als Schweftersohn des letzten Königs, das Königreich Polen, nachdem mit Casimir der Stamm Piast ausgestorben war. Nach seinem Tode fiel Polen seiner jüngeren Tochter Hedwig zu. Diese liebenswürdige Prinzessin gab ihre Hand dem Herzoge Jagello von Litthauen (im Jahre 1386), der sich taufen ließ, - denn noch war um diese Zeit das tapfere Volk der Litthauen der heidnischen Religion zugethan. Unter dem Namen Wladislaw Ii. gründete er ein neues Äomgs-haus. In Ungarn folgte Ludwig's ältere Tochter Maria, die sich an Kaiser Karl's Iv. Sohn Sigmund vermählte, der freilich das königliche Ansehen, welches seine beiden Vorgänger errungen hatten, nicht aufrecht
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