Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 6

1907 - Langensalza : Beyer
6 Einleitung. meist eine fette Ackerkrume, die für Ackerbau und Viehzucht besser geeignet ist als die Quarzreste (Sand) der Urgesteine. Auch die plateauartig abgelagerten, durchweg kalkigen Schichten- folgen des Muschelkalkes (Muschelsandstein, Wellenkalk und Muschelkalk), die, bis 300 m mächtig, zuweilen aus vollständigen Bänken versteinerter Muscheln bestehen, sind für den Ackerbau nicht besonders geeignet; nur schöne Buchenwälder zieren zumeist die schon auf weite Entfernungen hervortretenden charakteristischen steilen Höhen und Bergesgipfel dieser Formation. Für unsere Industrie ist sie insofern wichtig, als sie Material für Kalkbrennereien, für die Gewinnung von Bau- und Pflastersteinen liefert und mächtige Salzlager, z. B. bei Erfurt, Gotha, Wimpfen in Baden, Friedrichshall und Hall in Württemberg, Stetten in Hohenzollern, einschließt. Der Keuper, bis 600 m mächtig, besteht aus roten Letten, Gips mit Steinsalz, Kalk und unreinen Steinkohlenflözchen (Lettenkohle) und hat seine Hauptverbreitung in Franken und Schwaben, in Elsaß- Lothringen, im thüringischen Becken, in der Senke zwischen Teuto- burger Wald und dem Wesergebirge sowie in Oberschlesien; es sind meist festländische Ablagerungen, die aus Flüssen oder in sumpfigen Niederungen oder brackigen Seen entstanden sind. Man unterscheidet unteren oder Kohlenkeuper, mittleren oder Gipskeuper und oberen Keuper oder Rhät. Die fruchtbarsten Gebiete in der germanischen Trias sind meist Keuperablagerungen. An Nutzgesteinen bietet diese Formation: Keupersandstein, Gips, Lettenkohle und Salz. Die deutsche Trias senkt sich im norddeutschen Tieflande tief unter jüngere, lockere Gesteine und tritt dann nochmals weit nördlich, mitten im Meere, als das Helgoländer Felseneiland (rote, tonige Bunt- sandsteine und Muschelkalk) hervor: rot is de Kant. An die Trias reiht sich die zweite mesozoische, die Juraformation, an. Sie ist über 1000 m mächtig und zumeist Tiefseebildung. Wir unterscheiden unteren oder schwarzen, mittleren oder braunen und oberen oder weißen Jura. Vorherrschend besteht er aus kalkigen oder tonig-kalkigen Gesteinen, die in meist ungestörten Ablagerungen des Jurameeres entstanden und in nur wenigen jüngeren Kettengebirgen im Schweizer Jura und den Alpen stark aufgerichtet und gefaltet sind. In Deutschland gibt es drei Verbreitungsgebiete: das fränkisch- schwäbische, das nordwestdeutsche und das oberschlesische Gebiet. Am reinsten und schönsten ist er im schwäbischen und fränkischen Jura entwickelt. Fast im ganzen Südwesten sich an die Trias an- gliedernd, tritt die Formation von Koburg bis Regensburg und weiter bis an das Südende des Schwarzwaldes, in Norddeutschland von Helmstedt bis an den Teutoburger Wald auf. An der Porta West- falica bei Minden wird sie von der Weser durchbrochen; das groß- artigste Juraprofil Norddeutschlands darstellend. Für den Ackerbau sind die Bildungen wenig lohnend, jedoch werden die kalkigen Plateaus wegen ihrer nahrhaften Gräser und Kräuter vielfach und erfolgreich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer