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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 21

1907 - Langensalza : Beyer
I. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge. leicht findet, gleichgültig, ob die Unterbrechung eine Verwerfung im engeren Sinne, ein sogenannter „Sprang", oder ein „Wechsel" ist. Die Steinkohlen zeigen beim Erhitzen ein verschiedenes Ver- halten, weshalb man von kurz- und lang flammigen Kohlen spricht. Bei den kurzflammigen unterscheidet man wieder backende, sinternde und magere Sorten. Die backenden finden sich stets in den mitt- leren Flözen vor, während die Backfähigkeit nach unten und oben abnimmt. Das westfälische Becken besitzt sowohl kurzflammige als auch langflammige Kohlen, wohingegen das Saargebiet und das Walden- burger Becken nur langflammige liefern und das Becken der Wurm und Inde nur kurzflammige enthält. Aber nicht nur aus diesem Grunde gebührt dem Ruhrkohlenbecken der Vorzug vor allen deutschen Lagern, sondern auch darum, weil seine Produkte lange nicht einen so starken Luftzug zu ihrer Verbrennung nötig haben, als diejenigen anderer Bezirke. Dadurch wird aber die zu starke Rauchbildung verhindert, weshalb denn auch auf allen Verkehrslokomotiven in Süd- deutschland die Ruhrkohle zur Verwendung kommt, obwohl das Saar- becken viel näher liegt. So, wie die Kohle aus dem Innern der Erde gefördert wird, kann sie dem Handel nicht übergeben werden. Durch Trenn- und Wasch Vorrichtungen wird sie zunächst in Stückkohle, ver- schiedene Sorten von Nußkohlen und Grieß gesondert und dann erst den Fabriken und Haushaltungen zugeführt. Die Ruhrkohle findet nicht nur im ganzen Norden Deutschlands, sondern auch in England, Frankreich und Holland großen Absatz, ein trefflicher Beweis für ihre hervorragende Güte. Auch das Saar-Kohlenrevier ist von großer Bedeutung. Es liegt in der Südspitze der preußischen Rheinprovinz, erstreckt sich aber auch in die bayerische Pfalz und nach Elsaß-Lothringen. Die Mitte des Reviers liegt zwischen Saarbrücken und Ottweiler. Das abbau- würdige Kohlengebirge beträgt zwischen Luisental an der Saar und Neunkirchen 25 km, die Größe, soweit es zu Tage tritt, 184 qkm. Der Kohlenreichtum des ganzen Saarbeckens wird auf 45400 Millionen Tonnen geschätzt. 60000 Arbeiter sind beschäftigt, dort jährlich etwa 12 Millionen Tonnen im Werte von 40 Millionen Mark in 24 Zechen, von denen 13 in Preußen, 7 in der Rheinpfalz und 4 in Lothringen liegen, zutage zu fördern. Der größte Teil der För- derung mit etwa 10 Millionen Tonnen fällt auf die preußischen Werke, von denen zehn sich im Besitze des Staates befinden. Der Dortmund-Ems-Kanal. Der Dortmund-Ems-Kanal, der Dortmund mit den Emshäfen in Verbindung bringt, hat eine Gesamtlänge von 270 km. Seine Breite im Wasserspiegel beträgt 30 m, in der Sohle 18 m und seine Wasser- tiefe 2,5 m. Die Baukosten belaufen sich auf rund 70 Millionen Mark.
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