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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 87

1907 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. 87 ungeheure Schiffswerften, unter denen die großartigen Anlagen von Elbing, Stettin und Kiel hervorzuheben sind. Die Schich au sehen Werften von Elbing sind weltberühmt und liefern die besten Kanonenboote. In dem hochindustriellen Bredow, dem Nachbarorte Stettins, befinden sich die großartigen Werftanlagen der Aktiengesellschaft Vulkan, auf denen die meisten deutschen Kriegsschiffe erbaut werden. Würdig reihen sich diesen Anlagen jene der Germania in Kiel zur Seite. Die deutsche Schiffbau-1ndustrie hat in der neueren Zeit einen geradezu überraschenden Aufschwung genommen. Seit einer Reihe von Jahren setzt das deutsche Reich gewaltige Rüstungen der Flotte und Küstenverteidigung ins Werk, die nicht allein der Schiffbau - Industrie, sondern auch den damit verbundenen anderen Gewerben, besonders der Eisenindustrie, eine außergewöhnlich reich- liche und lohnende Beschäftigung gewähren. Auf den Ostseewerften sind in den letzten Jahren sehr beträchtliche Bestellungen von Öster- reich, Schweden, Norwegen, der Türkei, China, Brasilien und nament- lich auch von Japan und Rußland ausgeführt worden. Durch den Bau fremder Kriegsschiffe fließen den deutschen Werften Jahr um Jahr viele Millionen fremden Geldes zu, die einmal der deutschen Industrie zu gute kommen, zum andern Tausenden deutscher Arbeiter regelmäßige und lohnende Beschäftigung gewähren. 5. Güteraustausch. Da die Erwerbsverhältnisse zu gleichartig sind, konnte sich ein reger Binnenhandel nicht entwickeln, um so be- deutender aber ist der Welthandel, der vorzugsweise die nordischen Staaten in Betracht zieht. Vermittler dieses Handels ist Die Ostsee. Sie umfaßt bei einer Länge von 1 500 km ungefähr 410000 qkm Wasserfläche. Ihre geringe Breite (180—3ò0 km) und Tiefe (durch- schnittlich 67 m) einerseits, sowie die flachen preußischen und die meist felsigen schwedischen Küsten andrerseits, vor allem aber die häufig eintretenden Wechsel der Winde und die schweren Stürme machen die Schiffahrt äußerst gefahrvoll und schwierig, obwohl die Wellen an sich minder gewaltig und furchtbar sind als die der Nord- see. Hierzu kommt noch, daß namentlich ihr Osten und Norden 4 — 5 Monate hindurch wegen Eisbildung nicht befahren werden können. Gleichwohl wird sie von vielen Schiffen durchfurcht und hat zum Teil regelmäßige Dampferverbindungen nach allen wichtigen Häfen und Handelsplätzen ihrer Küste, die unter sich wieder durch Küsten- bahnen in Verbindung stehen. Der Eiderkanal, der an der Ostsee bei Friedrichsort seine Ein- fahrt und in der Nordsee bei Tönning seine Mûndurçg hat, war bis zum Jahre 1895 die einzige Verbindung dieser beiden Meere. Er wurde in den Jahren 1777 — mit Benutzung des Grenzflüßchens
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