1907 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Grundscheid, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelslehranstalt, Höhere Schule, Mittlere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
5. Güteraustausch.
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6. Welche ausländischen Waren werden ungerechtfertigterweise
unseren eigenen gegenüber in unserem Binnenhandel immer noch be-
vorzugt?
7. Sprich dich über die Bedeutung, die Ein- und Ausfuhr der Gewerbe
deiner Heimat aus !
8. Wo finden diese a) im deutschen Reiche, b) im Auslande den stärksten
W ettbewerb ?
9. Gib von einzelnen deiner Gebrauchsgegenstände die Herkunft an!
10. Welches deutsche Erzeugnis findet bei den Tee trinkenden Nationen
starken Absatz? Wie wird es gewonnen?
11. Erzähle, was du von der Töpferei (der Flachsgewinnung, der Bleistift-,
Stahlfeder-, Papier-, Glas-, Zucker-, Ziegel- und Zündholzfabrikation) weißt!
12. Wie wird das Kochsalz (das Silber, der Brenntorf, das Bier, die Stein-
kohle) gewonnen?
13. Fertige eine Übersicht an, worin du alle jeder Landschaft eigentümlichen
und für die Ausfuhr wichtigen Bodenschätze und Fabrikate einträgst!
14. Deutschlands Ausfuhr. (Aufsatzthema.)
5. Güteraustausch,
a) Binnenhandel und -Verkehr.
Ganz gewaltig sind die Veränderungen, die auf wirtschaftlichem
Gebiete durch unsere heutigen Verkehrsmittel entstanden sind.
Während noch in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einem
so notwendigen Ausgleich wirtschaftlicher Gegensätze, wie diese bei-
spielsweise zwischen den Flachlandschaften des Südens und Nordens
einerseits und den deutschen Mittelgebirgsgegenden andrerseits be-
stehen, unüberwindliche Schwierigkeiten sich entgegentürmten und
nicht selten Armut und Hungersnot bewirkten, vollzieht sich heute
in kürzester Frist der Austausch des Überflusses an Getreide und
anderen Nahrungsmitteln aus den Ackerbaugebieten gegen die Er-
zeugnisse von Bergbau und Industrie. Unablässig sind Preußens
Könige bemüht gewesen, die endlosen Hemmnisse des Handels zu
beseitigen. Die Abschaffung der Zölle und Accisen, sorgfältige Strom-
regulierungen, Kanal- und Straßenbauten, Einheit von Münze, Maß
und Gewicht, Freiheit des Handels durch die Einigung der wirt-
schaftlichen Gebiete im Deutschen Zollverein und endlich die groß-
artigen Verkehrseinrichtungen (Eisenbahn, Post, Telegraph und Tele-
phon): alle diese Änderungen und Einrichtungen haben sich für
Deutschlands Handel als äußerst segensreich erwiesen.
Das heutige deutsche Zoll- und Handelsgebiet ist be-
deutend größer als das deutsche Reich, weil seine Zollgrenze sich
mit der politischen keineswegs deckt. Während nämlich Luxemburg,
die Gemeinden Jungholz (Tyrol) und Mittelberg (Vorarlberg), zu-
sammen 2593 qkm mit 212000 Einwohnern, noch eingeschlossen
sind, liegen die Freihäfen von Hamburg, Bremen, Geestemünde und