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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 164

1907 - Langensalza : Beyer
Ió4 Dritter Teil. Die deutschen Kolonien. Deutschland verpachtet wurde, weist einen guten Ankergrund auf und ist zur Anlage eines Hafenplatzes vortrefflich geeignet. Das ganze Schutzgebiet ist 515 qkm groß. Mit allem Fleiß und der größten Ausdauer ist nun schon neun Jahre hindurch daran gearbeitet worden, seinen inneren Ausbau zu bewerkstelligen. Aus der chinesischen Hafenstadt Tsintau, die an der zum Freihafen er- klärten, gleichnamigen Bucht liegt, ist schon fast eine europäische geworden. Hier ist auch der Sitz der deutschen Verwaltung und die Hauptniederlassung der Europäer. Freilich ist der Besitz von Kiaut- schou bislang nicht so ganz ungestört gewesen. Stete Zwistigkeiten und Plänkeleien mit den Chinesen haben stattgefunden, die aber mit leichter Mühe geschlichtet werden konnten. Auch die letzten chine- sischen Wirren haben aufs neue Beunruhigung in unser Gebiet ge- tragen, ohne indes den rüstigen Fortgang der Kolonialtätigkeit zu hemmen. Vor allem hängt die Entwicklung von der Fertigstellung der Eisenbahnlinien zum Anschluß an die Kohlengruben in Schan- tung und nach Tsinanfu am Hoangho ab. Während nämlich bis heute die chinesische Ein- und Ausfuhr immer noch die Handels- straße über Chefoo benutzt, wird der chinesische Kaufmann, sobald unsere Eisenbahn jene schneidet, sicherlich seinen Tee, seine Seide, seine Strohgeflechte und Schweinsborsten lieber nach dem ihm weit bequemer gelegenen Tsintau bringen, als jenen alten Handels- weg zu benutzen. Zudem wird dann unser Pachtgebiet erst die reichen, im Hinterlande gelegenen Kohlenlager ausnutzen und sich den Reichtum an kostbaren Mineralen und die Erzeugnisse eines vom herrlichsten Klima begünstigten Bodens dienst- bar machen können. Dann erst wird der deutsche Kaufmann größere Geschäfte zu gründen in der Lage sein und den Industrieerzeugnissen seines Vaterlandes ein größeres Absatzgebiet schaffen können, als es bisher möglich war. 10. Die Karolinen, Palauinseln und Marianen. Unsere Schutzgebiete im Großen Ozean bildeten bisher einen Halbkreis. Erst durch den Erwerb der Karolinen, Palauinseln und Marianen, der sich am 30. Juni 1899 vollzog, wurde der große Kreis geschlossen. Wären, wie es zuerst den Anschein hatte, diese Insel- gebiete in fremde Hände übergegangen, so würde dadurch unser Besitz in der Südsee auseinandergesprengt, würden unsere handels- politischen und wirtschaftlichen Keime, die der Entwicklung wert und fähig sind, vernichtet worden sein. Die Inselgruppen wurden für 16 Mill. M von Spanien gekauft, wobei ihm das Recht eingeräumt wurde, auf jeder der drei Gruppen eine Kohlenstation zu errichten. Außer zu den Amerikanern, denen
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