1908 -
Frankfurt a. M. Leipzig
: Neumann
- Autor: Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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gegenüber Ludwigshafen. 72000 Einw., bedeutender Handelsplatz und Haupt-
sitz der chemischen Farbenindustrie, wodurch die Stadt in einem halben Jahrhundert
zu fünfzigfacher Größe angewachsen ist. Aufwärts am Rhein die Festung Germers-
heim. Am Fuße der Haardt findet sich eine Reihe vielgerühmter Weinorte: N e u-
st ad t, Deidesheim, Dürkheim. Im pfälzischen Hinterlande die Fabrikstädte
Kaiserslautern und Pirmasens (Schuhwaren).
§ 12. Das Großherzogtum Hessen umfaßt den nördlichen Teil der
Oberrheinischen Tiefebene und den größten Teil des Odenwaldes. Der
rechtsrheinische Teil bildet die Provinz Starken bürg, der links-
rheinische die Provinz Rheinhessen. In letzterer wird viel Wein-
bau getrieben.
Die Hauptstadt Darmstadt. 83000 Einw., liegt am Nordende der Berg-
straße. Dicht bei Frankfurt Offenbach, die größte Fabrikstadt des Landes (Leder).
Am linken Rheinufer liegt Worms, berühmt fcmrcf) die Sage (Nibelungen) und
die vielen Reichstage, die hier abgehalten wurden; (1495 „der reichste Fürst",
1521 Luther). Mainz, 91000 Einw., an der Mündung des Mains, ist eine
der ältesten Städte Deutschlands. Infolge seiner günstigen Lage an dem Ver-
einigungspunkt zweier großer Flüsse hat es sich zu einer blühenden Handelsstadt
entwickelt. Wichtige Verkehrslinien nach dem Mittel- und Oberrhein, sowie nach
Franken und Lothringen kreuzen sich hier. Zugleich ist es eine starke Festung,
neben Straßburg, Ehrenbreitstein und Cöln das wichtigste Bollwerk am Rhein.
Hier wurde Gutenberg geboren, dessen Denkmal die Stadt schmückt. In der Nähe
die berühmten Weinorte Nierstein und Oppenheim. Bingen ist bekannt
durch den sagenumwobenen Mäuseturm und das Binger Loch.
Die Provinz Oberhessen siehe Seite 27.
Iii. Das Schwäbisch-Fränkische Stnfenland.
§ 13. Es wird von folgenden Gebirgen eingeschlossen: vom
Schwäbisch-Fränkischen Jura, Fichtel gebirg e, Franken-
und Thüringerwald, Rhön, Spessart, Odenwald und
Schwarzwald. Der südliche, vom Neckar durchslossene Teil ist das
Schwäbische Stufenland, der nördliche, vom Main bewässerte Teil
das Fränkische Stufenland.
tz 14. Der Schwäbisch-Fränkische Jura beginnt am Bodensee
und reicht bis an den Main. Seine südwestliche Hälfte heißt der
Schwäbische, seine nordöstliche der Fränkische Jura.
1. a) Der Schwäbische Jura bildet eine breite Kalksteinplatte von
ungefähr 700 in mittlerer Höhe. Nach Norden fällt er steil ab und
sieht vom Neckartale aus wie eine hohe Gebirgswand aus; nach Süden
dacht er sich allmählich ab und erscheint von dieser Seite aus als eine
einförmig ansteigende Hochfläche. Im Norden sind ihm einzelne kegel-
förmige Berge vorgelagert, unter denen der Hohenstaufen und
der Hohenzollern die bedeutendsten sind. Auf elfterem stand die
Stammburg der Hohenstaufen, die jetzt in Trümmern liegt; letzterer
trägt das Stammschloß der Hohenzollern, das jetzt in alter Pracht
wiederhergestellt ist.
d) Klima und Erzeugnisse. Der Kalkstein, aus dem das Gebirge
besteht, ist sehr durchlässig und läßt daher das Regenwasser schnell in
die Tiefe sinken. Im Innern des Gebirges sammelt es sich auf tonigen
Schichten zu Wasseradern, die in den Tälern und am Fuß des Ge-
birges als starke Quellen hervortreten. Hier hat die reiche Boden-