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1908 -
Frankfurt a. M. Leipzig
: Neumann
- Autor: Dilcher, Adolf, Schwarzhaupt, Wilhelm, Walther, G.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Wappen des Deutschen Reiches ist ein einköpsiger schwarzer Adler
über dessen Haupt die Kaiserkrone schwebt. Die Flagge ist schwär/-
weiß-rot.
Die außerdeutschen Länder Europas.
A. Mittel-Curopa.
Zu Mitteleuropa rechnet man die Länder, die sich von den Alpen
bis zur Nord- und Ostsee und vom Rhein bis zu den Karpaten ans-
dehnen. Es umfaßt demnach außer Deutschland noch die Schweiz und
Osterreich-Ungarn. An seiner Südgrenze erhebt sich als gewaltiges
Rückgrat des ganzen Erdteils die Gebirgskette der Alpen.
§ 96. Die Alpen *).
A. Lage und Ausdehnung. Die Alpen bilden einen mächtigen,
1100 km langen Gebirgszug. Sie beginnen am Lignrischen Meer und
ziehen sich in einem Bogen zuerst nach Norden und dann nach Osten hin.
Sie verbreitern sich allmählich und enden im Nordosten an der Donau
bei Wien und im Südosten am Adriatischen Meer. Diese beiden
Züge werden durch das Tal der Drau voneinander getrennt.
B. Entstehung. Früher glaubte man, die gewaltigen Granit- und Gneis-
massen der höchsten Gebirgszüge seien in feurigflüssigem Zustand aus dem Innern
der Erde zu ihrer bedeutenden Höhe emporgetrieben worden. Jetzt erklärt man
die Entstehung der Alpen aus folgende Weise. Das Innere der Erde schrumpfte
infolge der zunehmenden Abkühlung immer mehr zusammen. Die Erdrinde konnte
aber dieser Zusammenziehung nicht folgen. Infolgedessen entstand in ihr ein so
starker Seitendruck, daß die weicheren Gesteinsschichten als mächtige Falten (Ketten-
gebirge) emporgehoben wurden, während die festeren Massen der Erdrinde näher
aneinander rückten. Es vollzog sich derselbe Vorgang wie beim Einschrumpfen
eines Apfels, desfen Haut viele Runzeln bildet. — Bei den Alpen scheint dieser
Druck von der Poebene ausgegangen zu sein; denn in ihrer Nähe sind die höchsten
Falten (Gebirge) emporgetrieben worden, während sie nach Frankreich, Deutschland
und Osterreich hin immer niedriger werden. Ein Gelehrter hat berechnet, daß
die Schweizer Alpen vor ihrer Faltung wahrscheinlich eine 80 Km breitere
Fläche eingenommen haben; der Erddurchmesser sei damals 47 km länger gewesen.
0. Einteilung. Man hat die Alpen ihrer Breiten-, Längen- und
Höhenausdehuuug nach eingeteilt.
1. Die Alpen bestehen (chrer Breite nach) aus 2 verschiedeneu
Hauptgesteinsmassen. In den Höhenzügen der Mitte finden sich die
ältesten Gesteinsschichten der Erdrinde: Granit. Gneis und kristallinischer
Schiefer; die nach außen hin vorgelagerten Gebirgsketten dagegen be-
stehen vorwiegend aus Kalk und werden deshalb Kalkalpen genannt. Sie be-
gleiten die Mittelalpen auf ihrer ganzen West, und Nordseite, im
Süden aber nur von dem Etschtal an nach Osten. Vom Apennin bis
zum Langensee sind sie in das Potiefland abgesunken.
i) Alpen. Vom keltischen alp — hoch, Berg.