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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 119

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 1/9 — § 120. Palästina. Begrenzung. Palästina wird im Westen von einer hafenarmen Küste, im Süden und im Osten von weiten Wüsten begrenzt. Dadurch wurde das Volk Israel von semer heidnischen Um- gebung abgesondert; die Nähe von 3 Erdteilen aber förderte später die rasche Ausbreitung des Christentums. Bewässerung. Eine Grabenversenkung, die Libanon und Anti- libanon trennt, setzt sich im Jordantal, dem Toten Meer und weiter nach Süden bis zum Busen von Akaba fort. Durch dieselbe strömt der Jordan, der am Hermon entspringt und den Meromsee und den fischreichen See Genezareth durchfließt. Die Ufer des letzteren waren einst aufs fleißigste angebaut und mit freundlichen Städten und Dörfern übersät (Kapernanm, Tiberias, Bethsaida). Heute ist hier alles öde und verfallen. Im Jordantal, der Kornkammer Palästinas, liegt Jericho. Der Jordan mündet in das Tote Meer. Das Tote Meer liegt 394 m unter dem Spiegel des Mittelmeers und bildet die tiefste Senkung der Erde. Sein Wasser ist so salzhaltig, daß jeder Stein, jedes Stück Treibholz mit weißer Salzkruste wie mit einem Leichentuch überzogen ist. Die kahlen Felsen der Umgebung werfen die glühenden Sonnenstrahlen dovvelt heifj zurück; die öden, einförmigen Ufer bergen Schwefel und Asphalt. &tht Wassertier regt sich in den Fluten de? Toten Meeres. Sterbend kommen die vom Jordan hergetriebenen Fische zur Oberfläche empor. Kein Vogel durchfliegt das Schilf des Sees; selbst die Pflanzenwelt ist öde und traurig. Es ist alles tot — am Toten Meer. Bodenbeschaffenheit. Das oben erwähnte Einbruchstal teilt Palästina in das Ost- und das Westjordanland. Ersteres geht nach Osten hin in die Syrische Wüste über; letzteres wird von einem Hügelland durchzogen, das im Karmelgebirge das Meer erreicht. Auf einer steilen Höhe des Hügellandes liegt Jerusalem; nicht weit davon liegen Bethlehem und viele andere aus der heiligen Geschichte bekannte Orte. — Das Hochland senkt sich nach dem Meere hin zu einer fruchtbaren Ebene. An der Küste liegt der Hafenort Jaffa oder Joppe. Nördlich vom Karmelgebirge ist Akkon oder Akka gelegen, das in den Kreuzzügen oft belagert wurde und lange Zeit der letzte Zufluchtsort der Deutsch- Herren blieb. Jerusalem bat heute ungefähr 50 000 Einw., darunter 10000 Juden und 6000 Christen. Die Stadt zerfällt nach den verschiedenen Religionen ni ein mo- hammedamsches, jüdisches, christliches und armenisches Viertel. Das Innere ist eng und winkelig, düster und unreinlich. Im Türkenviertel steht die Omar-Moschee an der Stelle, wo sich einst der Salomonische Tempel erhob. Sie ist ein achteckiges Gebäude, das als Heiligtum angeblich den Opferstein Isaaks bewahrt. Die Christen- stadt birgt die Grabeskirche mit der Kapelle des heiligen Grabes. Unter den vielen Neubauten Jerusalems ragen besonders die Wohltätigkeitsanstalten hervor. So hat hter der deutsche Johanniterorden ein Hospiz errichtet Deutschen Stiftungen verdanken auch ein Drakonissenhaus, ein Waisenhaus, eine Erziehungsanstalt und em Krankenhaus für Aussätzige ihre Entstehung. Auch eine deutsche schule besteht m Jerusalem. i
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