Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 126

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 126 — Ursache der großen, prächtigen Begräbnisstätten. Andererseits ist der Chinese sehr geldgierig und deshalb stets geneigt, im Handel zu über- vorteilen. Die Geldgier treibt ihn auch dem Glücksspiel in die Arme. Große Verheerungen richtet das Opiumrauchen unter den Chinesen an. Die Europäer haßt er als „weiße Teufel" und verachtet sie als Bar- baren, die tief unter ihm stehen. In den Fremden- und Christenver- folgungen ist dieser Haß oft zum Ausdruck gekommen. c) Kultur. Diese Verachtung der Europäer gründet sich auf die uralte Kultur der Chinesen. Zu einer Zeit, als Deutschland noch mit Urwald bedeckt war, kannten die Chinesen schon den Kompaß, den sie aber nur auf Landreisen gebrauchten, ferner das Schießpulver, das ihnen aber nur bei Feuerwerken diente, und die Brillengläser, die sie jedoch nicht zu Fernrohren zusammenstellten. Um die Nordgrenze ihres Landes gegen die räuberischen Tataren zu schützen, führten sie die gewaltige chinesische Mauer auf. Sie bauten den Kaiserkanal, ans dem die Staaten des Südens dem Kaiser ihren Tribut an Reis brachten, da Stürme und Seeräuber das Meer unsicher machten. Heute noch sind die Chinesen Meister in der Porzellanfabrikation, in der Anfertigung feiner Lackwaren und kostbarer Seidenstoffe. Da sie sich aber von den andern Völkern völlig abschlössen, sind sie auf der einmal erreichten Kulturstufe stehen ge- blieben. Erst in neuerer Zeit öffneten sie, von den europäischen Mächten ge- zwungen, ihr Land den Fremden, so daß jetzt europäische Kultur in China einzieht. 6) Religion. Die Chinesen' bekennen sich zum Teil zum Buddhis- mus, teilweise hängen sie der Lehre des Konfutfe an. Das Christentum macht unter ihnen nur sehr langsame Fortschritte. e) Verfassung. An der Spitze des „Reiches der Mitte" steht der Kaiser, „der Sohn des Himmels", aus dem Stamm der Maudschu, die die Herren des Landes sind. Er hat Gewalt über Leben und Tod seiner Untertanen. Die Verwaltung wird durch die Manda- rinen ausgeübt. Die Mandschurei liegt zwischeu dem Chiugaugebirge und dem Japanischen Meer und wird im Norden vom Amur, im Süden vom Gelben Meer begrenzt. Sie gehört zu China. § 128. An die Mandschurei setzt sich die Halbinsel Korea an mit der Hauptstadt Söul, 200000 Eiuw. Sie ist völlig von Japan abhängig. § 129. Iii. Japan ist ein Jnselreich, das an Größe und Ein- wohnerzahl ungefähr England gleichkommt. Es besteht aus vier großen Inseln, uuter denen Hondo die größte ist, und mehreren kleinen Inselgruppen. Japan liegt dem Produktenreichen China gegenüber, mit dem es lebhaften Handel treibt. — Das Innere ist reich an tätigen Vulkanen. Der fruchtbare Lavaboden und das feuchte, durch einen warmen Meeresstrom gemilderte Klima fördern die Landwirtschaft. Reis, Tee und Maulbeerbaum werden neben den europäischen Getreide- arten augepflanzt; in den Wäldern findet sich der Kampferbaum, dessen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer