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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1872 - Leipzig : Merseburger
monb und letztes Viertel. Beim Neumonde sehen wir nichts von der beleuchteten Hälfte des Mondes; beim ersten und letzten Viertel erblicken wir deren Hälfte, und beim Vollmonde erscheint die ganze helle Seite. In der Zeit vom Nenmonde bis zum Vollmonde sehen wir immer mehr, und in der Zeit vom Vollmonde bis zum Neumonde immer weniger von der beleuchteten Hälfte des Mondes. Wir sagen, wir haben erst zunehmenden und dann abnehmenden Mond. Jede dieser Licht- Phasen steht etwa eine Woche am Himmel. Die Zeit von einem Neu- moude zum andern beträgt 29^- Tage. Nach Ablauf von 19 Jahren fallen die Neumonde und folglich auch alle andern Lichtphasen des Mondes wieder auf denselben Monatstag (der Mondeyklns von 19 Jahren). Die Zahl des laufenden Jahres (l—19) heißt die goldene Zahl. Jeder Zirkel beginnt mit einem Jahre, in dem am 1. Jan. der Neumond eintritt. Da 12 synodische Monate (d. i. die Zeit von einem Neumonde bis zum nächsten) = 354 Tage sind, so ist der letzte Neumond am 20. Dezbr. des Jahres, in welchem der Neumond ans den 1. Jan. fällt. Am 1. Jan. des folgenden Jahres hat also der Mond ein Alter von 11 Tagen, und dieses nennt man die Epakten dieses Jahres. Die Epakte des 2. Jahres ist daher Xi. Mit Hilfe derselben kann man den Eintritt der Mondphasen für das folgende Jahr leicht berechnen. Da nach je 29 \ Tagen wieder Neumond eintritt, so zieht man die Epakte von 30 ab, und der Rest zeigt an, an welchem Tage des neuen Jahres der erste Neumond eintritt. Um den Eintritt des zweitnächsten Neumonds zu ermitteln, muß man zum Datum des ersten nur 29 Tage zählen und so immer abwechselnd 30 und 29 Tage. Hier mögen noch einige im Kalender vorkommende Ausdrücke Erklärung finden. Der Sonnenzirkel. Dies ist eine Periode von 28 Jahren, deren eine 9 Jahre vor Chr. Geburt ihren Anfang nahm. Nach Ablauf der 28 Jahre eines solchen Zirkels fällt der Anfang des Jahrcs wieder auf denselben Wochentag. Um nun diesen Zirkel im julianischen und gregorianischen Kalender zu finden, addirt man zu dem gegebenen Jahre 9, dividirt die Summe durch 28, der Quotient ist die Anzahl der verflossenen Perioden, und der Rest giebt den Sonnenzirkel des auf- gegebenen Jahres; bleibt kein Rest, so ist das Jahr das 28. oder letzte eines Son- nenzirkels, z. B.: Wie heißt der Sonnenzirkel für das Jahr 1871? 1871 -f 9 = 1880; 1880:28 — 67 und der Rest 4 ist der Sonnenzirkel sür 1871, oder dies Jahr ist das vierte im Sonnenzirkel. Die Sonntagsbuchstaben. Man bezeichnet nach einem alten Gebrauche den 1. Januar eines jeden Jahres mit A, den 2. mit B, den 7. mit G; also die 7 Wochentage vom l. Jan. ab mit den 7 ersten Buchstaben des Alphabets. Der Buchstabe, welcher dann auf den ersten und demnach auch auf alle übrige Sonn- tage des Jahres trifft, heißt der Sonntagsbuchstabe. Der Römer Zinszahl wird noch ohne Nutzen in den Kalendern aufgeführt. Sie ist diejenige Zahl, welche angiebt, das wievielste Jahr einer gewissen Periode ein gegebenes Jahr ist. Man sührte nämlich zu den Zeiten des Kaisers Constantin eine Periode von 15 Jahren ein, die 3 Jahre vor Ansang der dionysischen Aera (dessen Jahr 0 genau 10 Tage nach Christi Geburt anfing) begann. § 11. Von der Culmination der Sonne und des Mondes. Sonne und Mond culminiren für einen Ort der Erde, wenn ihr Mittelpunkt deu Himmelsmeridian des Ortes durchschneidet. Das ge- schieht bei der Sonne Mittags 12 Uhr. Der Mond dagegen culminirt beim Neumonde Mittags 12 Uhr, beim ersten Viertel Abends 6 Uhr, beim Vollmonde Mitternachts 12 Uhr und beim letzten Viertel früh 6 Uhr. Er culminirt also nach Verlauf von 7 Tagen 6 Stunden oder nach 1 Tage ungefähr 50 Minuten später. Wir sehen ihn deshalb auch ungefähr soviel später an jedem nächsten Tage ans- und unter- gehen.
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