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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 31

1872 - Leipzig : Merseburger
31 bestehen meist aus Sandsteinen und sehr wenig Kalk. Man hatte in ihnen zuerst nur Steinkohlen, Salz und Eisen gefunden, seit 1851 aber sehr reiche Gold- und Kupferlager. Die Pflanzen und Thiere dieses Welttheils aber weichen im höchsten Grade von denen aller andern Erdtheile ab. Sie zeigen große Einförmigkeit (auf weiten Strecken nur einerlei Pflan- zen- und Thierart) und Armut, aber auf dem Festlaude und den be- nachbarten Inseln viel Eigenthümliches. Wenige der Pflanzen können dem Menschen zur Nahrung dienen (solche sind erst eingeführt). Die Wälder der Ostküste bestehen vorherrschend nur aus zwei Pflanzen- samilien, dem Gummibaume und der Mimose, welche hier die Akazie vertritt. Sie bestehen aus weit auseinanderstehenden Bäumen, mit stei- sen, harten, zum Theil lederartigen Blättern, die senkrecht stehen und nie abfallen, während die Rinde der Bäume mit den Jahreszeiten wechselt. Da den Wäldern auch das Unterholz mangelt, so verbreiten sie wenig Schatten und entbehren alles Reizes. Ebenso fehlt den schönen Blumen der süße Dust. Kokospalme und Brotfruchtbaum sind die wichtigsten Pflanzen der niedrigen Inseln. — Das Thierreich ist äußerst arm. Man hat kein größeres Raubthier, keine Affen und keine Wiederkäuer gesunden, dagegen aber viele Arten von Beutelthieren, unter denen das Känguruh, das größte Säugethier dieses Kontinents, die wunderlichste, abweichendste Gestalt hat. Noch wunderlicher ist das Schnabelthier; es bildet mit seinem breiten Entenschnabel einen Uebergang vom Sängethiere zum Vogel. Der Ameisenbär ist mit Stacheln bewaffnet. Den Herden gefährlich ist der Dingo oder neu- holländische Hund. Unter den Vögeln ist der Kasuar merkwürdiger hat keine Flügel, und Federn, die den Haaren gleichen. Die Adler sind weiß und die Schwäne schwarz. Doch mit der Zunahme der Koloni- sation verschwindet die australische Pflanzen- und Thierwelt immer mehr vor den eingeführten Kulturpflanzen und den europäischen Thier- formen. Größe. Einwohner. Australien ist 161,000 nm. groß (davon enthält der Kontinent die Inseln V und zählt etwa 4| Mill. E. (1:28, d. i. auf 1 Clm. wohnen durchschnittlich 28 Menschen). Die einheimische Bevölkerung, die im Abnehmen begriffen ist, gehört drei Gruppen an: 1. Die Anstralneger wohnen als Jäger und Fischer auf dem Kontinente und der innern Jnselreihe, Neuseeland ausge- nommen. Sie haben zwar nicht schwarze Hautfarbe und wolliges Haar, sind aber sowohl in diesen Merkmalen, als sonst von den Negern Afrikas sehr verschieden. Sie haben fast gar keine Bekleidung, dafür bemalen sie meistens den Körper und vorzüglich das Gesicht. Fast alle tragen einen Knochen oder ein Rohr in dem durchbohrten Nasenknorpel. Ihre Wohnungen, die dorfähnlich beisammen liegen, sind elende Hütten, aus Baumrinde gebaut. Hausgeräthe kennen sie nicht. Das Feuer machen sie durch Zusammenreiben zweier Hölzer an. Ihre Waffen sind nur Keulen, Speere und steinerne Aexte. Die Australier, besonders die Papuas des Festlandes, werden als höchst stumpf, roh und thierisch geschildert, jedoch einige Stämme sind genügsam und harmlos, fröhlich und gutmüthig. Alle Versuche, sie an ein geordnetes Leben zu ge- wöhnen, sind ohne Erfolg geblieben. — 2. Die hellbraunen Poly- nesier bewohnen den größten Theil der Inselwelt Australiens, lieben Blumenschmuck, Tanz und Musik, sind lebendig, fröhlich und zutraulich,
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