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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 93

1872 - Leipzig : Merseburger
33 Was den Niederschlag anbetrifft, so sind Arabien, die syrisch- arabische Wüste, Iran und ein großer Theil Osthochasiens regenlos, daher ist Trockenheit der Atmosphäre dem Innern Asiens eigenthümlich. Vorderasien hat Winterregen; in Südasien ist der Regen von den Monsuns abhängig und fällt daher nördl. vom Aeqnator vom April bis Oktober, südl. vom Aeqnator vom Oktbr. bis April. An den Küsten Malabar und Coromandel sind sich gleichzeitig Regen- und trocknes Wetter entgegengesetzt. Im Gebiete der Monsuns wehen oft die heftigsten Stürme (die Teifuns im So.) und sind Gewitter häufig. Während über das mittlere Asien oft Glutwinde streichen, wüthen in Sibirien Schneestürme, im Altai der Buran, der ganze Wälder niederbricht und Herden und Men- schen verderblich wird. Die Produkte Asiens. Mineralien: Salz besitzt Asien in Un- geheurer Menge fast in allen Wüsten und Steppen, wo es nach Ver- dunstung des Wassers den Erdboden oft in dicken Lagen überzieht. Reich an Edelsteinen sind Indien, China, Persien und Tnrkestan. Gold- und silb er reich sind der Altai und das südöstl. Asien. Japan hat auö- gezeichnetes Kupfer, Hinterindien Zinn, den schönsten Graphit Sibi- rien. Steinkohlenlager besitzen der Altai, China, Japan, die Sunda- inseln n. a., Meerschaum trifft man in Kleinasien. Asiens außerordentliche Mannigfaltigkeit von Pflanzenarten findet zum Theil schon darin ihre Erklärung, daß dieser Erdtheil sich durch alle Zonen und Klimate erstreckt. — Den schroffen Gegensätzen seiner Klimate entsprechen ebenso scharfe Gegensätze in seiner Pflanzenwelt. Während sich vor dem Nordfuße seines Hochlandes ungeheure Steppen mit kümmerlicher Vegetation ausbreiten, rechen sich an den Südfuß Land- fchasten mit einer großartigen, unermeßlich mannigfaltigen Pflanzenwelt, welche an Gewürzen, Früchten, Blüten und Blumen, an majestäti- schen, riesenhaften Baumformen auf der Erde kaum ihres Gleichen findet. — Das kontinentale Klima Asiens mit seiner verhältnißmäßig hohen Sonnenwärme bewirkt, daß an vielen Punkten die verschiedenen Pflanzen- regionen auffallend viel höher hinaufreichen, als unter gleichen Breiten- graden anderer Erdtheile. So gedeiht auf der Scheitelfläche Hochasiens zwischen dem Tian-schan und dem Küen-lün (42°— 43° N.) noch Baum- wolle, Wein und die Kultur der Seidenwürmer; zwischen dem Küen-lin und dem Himalaja (30°—32° N.) kommt der Wein noch 2500™ (8000'), Roggen und Gerste noch 3750™—4370™ (12 — 14000') hoch fort, wäh- rend am Altai (50° N.) der Holzwuchs bis 1700™ (5500') und der Ge- treideban bis 750™ (2400') steigt. Asien ist die Heimat der wichtigsten Nahrungspflanzen, nämlich des Reis, der meisten europäischen Getreide- und Obstarten, sowie vieler anderer weit verbreiteter Kulturpflanzen (z. B. Baumwolle). Wichtig sind ferner: die Gewürze Ostindiens und der Inseln, der Sago Indiens, Reis und Baumwolle Südasiens, Kaffee in Arabien und den ostind. Jnieln, Thee in China und Japan, Zucker und Indigo in Indien, edle Holzarten im südöstl. Asien, Opium in Persien und Arabien. Eigenthümlich sind diesem Erdtheile: Thee, Muskatnüsse, Gewürz- nelken, Zimmt, Kampfer, Bambus- und indisches (spanisches) Rohr u. a. Gleiche Gegensätze, wie gleiche Mannigfaltigkeit treffen wir auch in
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